5. Sabine G. 19.07.2005 11:43
Guten Tag,
ich bin mir ehrlich gesagt, nicht mal ganz sicher, ob ich hier richtig bin. Vor ein
paar Tagen haben wir mit Entsetzen festgestellt, dass in unserem neuen (3 Monate)
Badezimmerschrank (Kern Fichte, Furnier Laubholz Elsbeere) in den vorgebohrten
Löchern für die Fächerböden irgendwelche Larven hausen. Alle
Beschreibungen von Holzschädlingen haben nicht richtig gepasst. Wir haben weder
Nage- oder Kratz- oder andere Geräusche gehört, es ist kein Holzmehl zu sehen
und die "Larven" sind weder madenartig und auch keine Käfer. Am ehesten noch wie
Kellerasseln. Außerdem sind nur Löcher an der Außenseite des Schrankes
betroffen, in Löchern mit großen Höhlungen. Unser Schreiner hat uns
erklärt, dass für den Korpus Stäbchenholz (?) verwendet wurde und dort
Fehlstellen auftreten können die zu solchen Höhlen führen.
Unsere Vermutung ist inzwischen, dass wir uns von außen, das Fenster ist immer
gekippt, Untermieter zugezogen haben. Einmal konnten wir auch eine Wespe bzw. was
Wespenähnliches beobachten, die eine solche Larve transportiert hat. Zudem waren
manche Löcher nach einigen Stunden wie mit Sand wieder zugemörtelt.
Können Sie uns sagen, was das für Larven sind und ob wir uns um unseren
Schrank Sorgen machen müssen?
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und danke Ihnen gleich im voraus. Einen schönen
Tag noch, Sabine Gaßner
P.S. ich habe auch Bilder dazu, weiß jetzt aber nicht, wie ich die hier
unterbringe.
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Sabine G.,
es könnten holzbewohnende Insekten sein. Schauen Sie mal bei www.holzfragen.de
unter der Seite GRABWESPEn (Sphecidae) sind ungefährliche holzbewohnende Insekten
nach, ob Sie da etwas an Merkmalen wiederfinden.
Es wäre ein Ding, wenn Sie uns digitale Bilder einfach als e-mail Anhang schicken
könnten, wir stellen sie ein. Das wäre u..U. eine recht
außergewöhnliche Unterschlupfvariante der holzbewohnenden Insekten.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke
4. E. 18.12.2004 22:36
Ich bewohne ein Holzhaus, Blockbauweise, Fichte, Bj 80er-Jahre. Nachdem ich "komische
Löcher" in einer Wand entdeckte, befragte ich einen Schreiner, was das denn sein
könnte? Holzbock, der sei "gefährlich".
Kreislaufkollaps, Schwächeanfall... Internet-Recherche... Ihre Seite gefunden...
vor meinem geistigen Auge das Haus abgerissen...
Kurz und schlecht:
Ich brauche Hilfe vom Fachmann. Habe eilends Bilder gemacht und auf meiner Website
veröffentlicht: www.engelke.name/holzbock/ - vielleicht auch ganz interessant
für so ein Forum.
Wo kriege ich nun aber den Gutachter / den rettenden Engel her?
Sie sind in Hannover. Hm. Ganz schlecht: ich in Bayern. Habe mächtig Angst,
"irgend jemanden" im Müncher Raum zu suchen - es geht nicht "nur" um einen
Dachstuhl, sondern um mein ganzes Haus, kürzlich gekauft im Ansinnen, hier alt zu
werden...
Oh, mir wird grad wieder schlecht...
Wissen Sie oder ein Forums-Leser aus dem süddeutschen Raum Rat?
Für jede Hilfe bin ich verflixt dankbar!
Frohe Weihnachten!
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Liebe(r) E.,
das sieht mir nach unterschiedlichen Tätern aus. Auch die Frage nach der
Verjährung ließe sich hier anhand der inneren Vergrauungen aufwerfen.
In Frage kommen natürlich bei kreisrunden Gängen (die im Bild noch verstoften
sind schon im Sägewerk angesägt worden) und kreisrunden
Ausschlupflöchern die Holzwespen, die jedoch als Frischholzinsekten nur
mitgeliefert wurden und nach dem Ausschlupf das verbaute Holz nicht interessiert.
Möglich sind noch andere Frischholzinsekten, denn so ein Befall zeigte, daß
das Holz scheint schon im Wald geschwächt gewesen sein muß. Das Holz
entsprach bei Lieferung nicht den üblichen Qualitätskriterien, es hatte
Mängel und wurde anscheinend samt Mängeln verbaut.
Im Außenbereich haben die vorhandenen Gänge der Holzwespen anderen
Solitärinsekten wie z.B. den GRABWESPEn u.a. eine gute Gelegenheit gegeben, hier
eine Wohnung zu finden. GRABWESPEn gehören zu den sogenannten holzbewohnenden
Insekten. Sie bevorzugen sonnige geschützte Fassaden und graben ihre
Niströhren nicht nur in Holzinsektengänge sondern auch in maroden Putz oder
in Mauerwerk mit moschen Fugen ein.
Mehr dazu finden Sie hier:
GRABWESPEn (Sphecidae) sind ungefährliche holzbewohnende Insekten
Also, es scheint mir ein weniger spektakulärer Fall bei Ihnen
vorzuherrschen.
Erst wenn Sie innen deutliche Fraßgeräusche hören würden, wäre
eine weitere Untersuchung anzuraten. Ein Hausbock, der einzige den Sie im Inneren zu
fürchten hätten, würde sich so n.a. bemerkbar machen. Um das im Auge
behalten zu können, müßten Sie quasi Ihre Ohren offen halten.
Ansonsten könnten Sie mit den äußeren Gästen zusammen leben, oder
Sie wachsen die Löcher einfach zu.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke
3. Bernd 12.08.2004 14:50
Holzwespe ??? Bitte um Hilfe !
Was kann ich "Do-it-yourself" mäßig tun ? Vor 2-3 Jahren bemerkte ich auf
dem
vermieteten Balkon ganz flüchtig ein Insekt, das sich an den unteren
versteckten
Lüftungslöchern, die ins Profilinnere des Balkontürprofils führt,
zu schaffen machte und darin verschwand. Gelacht haben wir noch und uns nichts dabei
gedacht.
Jetzt bei der Wohnungsuebergabe fallen mir viele 1-2 mm grosse Bohrungen im
ganzen
Türrahmen auf. Holzwurm ? dachte ich, und erinnerte mich an das Fluginsekt von
damals. Aus einem der versteckten Lüftungslöcher rieselte grauer
feingekörnerter Staub. Kann das Kot sein ? Holzmehl konnte ich bisher nicht
feststellen, ich bewohne aber die WOhnung ja auch nicht. Welche chemischen
Bekämpfungsmöglichkeiten
gibt es ? ein Mittel von Xyladecor gegen Holzwurm (mit feinem Injektionsrohr) scheint
offensichtlich nur auf deren Häutung zu wirken. was spritze ich gegen die
(vermutliche) Wespe ? Eine Hitzbehandlung wurde empfohlen, naja, wie mach ich das ?
Immerhin ist es volle SW-Seite und dia knallt ohnehin die Sonne drauf, (sanfte) Chemie
wäre mir lieber und wohl auch nachhaltiger. Bitte schnelle Antwort !
Vielen Dank !
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Lieber Bernd,
wäre es eine Holzwespenart, es gäbe gar nichts zu tun. Die Holzwespen sind
Frischholzinsekten, die im verbauten Holz zuletzt nur ausfliegen.
Es wird also ein holzbewohnendes Insekt sein. Von solchen Insekten ginge jedoch kein
nenneswerter Schaden aus, so daß eine Bekämpfung unsinnig ist.
An warmen Hausseiten handelt es sich möglicherweise um bestimmte GRABWESPEnarten
oder Solitärbienenarten. Beide sind unschädlich und harmlos. Es wären
selten gewordene Wegbegleiter, die es zu beobachten lohnt.
GRABWESPEn haben z.B. ein Mittel, im Flug erbeutete Insekten lebendig zu konservieren
und somit für ihre Einzelbrut als Nahrungsvorrrat nutzbar zu machen. Das
können wir Menschen (noch) nicht...
Oft reicht es aus, Menschen, die eine Abneigung beim Ansehen von Insekten haben, die
Ansicht durch eine optische Abdeckung zu ersparen. Sie sehen den Einflug nicht mehr.
Ein kostenloses einfachstes Mittel das rein geistig wirkt - was ich nicht sehe, macht
mich nicht an.
.Ein Link zu Holzfragen.de mit einer Seite zu holzbewohnenden Insekten
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke
2. Inge 18.09.2003 20:43
Sehr geehrtes Holzwurm-Team
Vor 9 Jahren haben wir ein finnisches (Kiefer) Blockhaus gebaut. (14,5er Balken) Das
Holz kam im März im teils nassen Zustand hier an.
Wir hatte viele Probleme mit dem nassen Holz (Drehung der Balken, teils
Bläuebefall)
Mir fiel zwar oft schon auf, daß an der Außenwand Einflug/Ausfluglöcher
waren aus denen kleine Wespen kamen. Aufgefallen ist mir das deshalb, weil ganz feines
Sägemehl an den Balken war.
Ich habe die Löcher mit der Flüssigkeit IBERON Holzwurmtot getränkt. Ab
sofort kamen keine Wespen mehr. Die Löcher habe ich mit Holzkitt zugemacht.
Aber seit einigen Monaten habe ich im Haus Nagegeräusche wahrgenommen. Die mich
natürlich sehr beunruhigen. Dann fiel mir auch hier Sägemehl auf was aus den
kleinen oval oder kreisrunden Löchern kam. (Bild 1)
Heute war das Geräusch derart nervend, daß ich hinter die Leisten mit einer
ganz feinen Spritze etwas von dem IBERON rein gespritzt habe. Kurze Zeit später
sah den Käfer der nach der Beschreibung die ich im Internet fand ein
Holzbockkäfer ist.
Könnten Sie mir Informationen geben was ich machen kann. Ich stehe nun vor der
für mich fast unlösbaren Aufgabe "was machen".
Ich sehen unseren großen Traum schon schwinden, weil ich denke kann man es retten.
Bisher ist sichtbar ein Balken in der Diele befallen von etwa 2,20m. An einer anderen
Ecke wo ich das Loch heute fand sieht am von außen nur unten an der Fußleiste
das Ausflugloch.
Obwohl der Käfer raus ist höre ich, zwar sehr schwach Nagegeräusche.
Deshalb war auch früher meine Annahme es ist eine Maus. Das Haus steht in einer
Gegend wo noch mehrere Holzhäuser in unmittelbar Nachbarschaft sind.
Freudliche Grüße Inge
Ich hoffe inständig daß Sie mir helfen können, die Verzweiflung macht
mich total fertig.
Über eine Antwort würde ich mich freuen und danke Ihnen mit freundlichen
Grüßen
Inge
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Liebe Inge,
zuerst einmal bräuchte ich bessere Bilder, die geschickten sind unscharf.
Zur Holzeinbaufeuchte.
Zu den Wespen ist zu fragen, in welche Löcher sind die eingeflogen? Wespen bauen
sich eigentlich keine Nisthöhlen im Holz. Es kämen nur bestimmte Arten der
GRABWESPE. in Frage, die aber auch nur vorgegebene Fraßgänge nutzten.
Der Hausbock hat ja mehrere deutliche Zeichen: trockenes Nadelsplintholz, wenige ovale
Ausfluglöcher (lange Lebensdauer der Larven im Holz), deutliche
Fraßgeräusche (bei Klopfgeräusch abrupt still).
Bei Ihnen treffen viele Anzeichen zu. Schärfere Bilder würden dies besser
anschaulich machen.
Nötig ist nun ein Sachverständiger für Holzschutz , zur genauen
Befallsfeststellung sowie zur Feststellung des genauen Befallsumfanges. Maßnahmen
ergeben sich danach. Dies wären vielleicht eine Heißluftbehandlung verbunden
mit vorbeugenden chemischen Maßnahmen.
Auch ist nun die rechtliche Frage zu stellen, warum ist an einen Holzschutz nicht
gedacht worden? Nach den Landesbauordnungen ist so ein Holzhaus aus Kiefer nur dann
ohne Holzschutz möglich, wenn das verbaute Kiefernholz aus Kiefernkernholz +/- 10
Splintanteil besteht. Ist dies nicht so, ist ein chemischer Holzschutz für die
Gefährdungsklasse 1 erforderlich und wie wir in sochen Fällen sehen, den
Tatsachen nach ist das auch als ratsam gegeben.
Es könnte nun die Frage nach der Haftung zu Gewährleistung und Schadensersatz
gestellt werden. Dazu sind aber die vertraglichen Vorgänge wichtig. Immerhin,
vielleicht liegt ein Verstoß gegen das Baurecht vor, eine diese Fragen
entscheidende Sache. Danach kann u.U. auch nach Ablauf der Gewährleistungzeit ein
Anspruch auf Schadensersatz möglich sein. Dabei könnte u.U. der einstige
Wunsch des Bauherrn oder der Bauherrin auf chemischen Holzschutz zu verzichten ganz
ohne (vertraglichen) Belang sein - denn es gelten zuvorderst die Anforderungen aus der
Landesbauordnung. Ein interessanter Fall also, denn ich kenne viele durch den Hausbock
gefährdete Kiefernholzhäuser, weil der Kernholzanteil des verbauten Holzes
viel zu gering ist. Die Ausrede alles Holz sei kontrollierbar gilt hier übrigens
nicht, weil eine effektive Kontrollierbarkeit drei Seiten betreffen
müßte.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke
1. 05.09.2003 22:44
Hallo Herr Ruepke
in meinem Carport habe ich einen Stapel Buchenholz als Brennholz gelagert.Seit einiger
Zeit vernehme ich ein leises Knacken in diesem Stapel, und kann an einigen Stellen
feines Holzmehl sehen. Allerdings ist es mir noch nicht gelungen, ein Tier zu finden.
Gibt es eine Möglichkeit den Holzstapel zu behandeln, damit einem Übergreifen
des Schädlings auf mein Wohnhaus(Holzständer-Fertighaus)vorgebeugt
wird?
Nette Grüße
Stefan S.
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Stefan S.,
ich warte noch auf die Frage ob man den ganzen Wald behandeln könnte -
überlegen Sie doch mal selbst: Natur ist Stoffwechsel, das ist neben dem Aufbau
des Lebenden der Abbau des Toten.
Gönnen Sie sich mal die gleiche Ruhe, wie Sie es zuvor dem Holzstapel gegönnt
hatten. Der Holzstapel wird schon mit allem allein fertig. Ihr Haus sollte nicht mit so
schweren Baufehlern behaftet sein, das es von dem bischen Leben in einem Holzstapel
niedergemacht werden könnte. Wäre es eine wirkliche Gefahr für verbautes
Holz, niemand hätte dann seit Jahrtausenden so arglos Holz am Bau verwenden
können.
Dem ist also nicht so. Das Wissen um die Zusammenhänge wird Ihre
Befürchtungen auflösen, wie die Sonen jeden Nebel.
Sehen Sie mal den knisternden Holzstapel als ganz natürlich an. liegt er gut
besonnt, werden Sie ein Haufen Überwinterungsgäste naturnahen Platz bieten.
Im nächsten Sommer könnte es in Ihrem Garten wieder (totholzbewohnende)
Wildbienen oder GRABWESPEn geben. Ihre Obstbäume gäben mehr Frucht und
lästige Mücken, Fliegen und Läuse würden von der (nichtstechenden)
GRABWESPEn im Fluge erlegt. Sie fänden sich wieder als Larvennahrung in den
Holzstapel - und es würde wieder knistern, wie jedes Jahr am Holzstapel.
Viele Grüße
Hans-Joachim Rüpke
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