Wurmlöcher im Dielenboden?
(28.02.2001)

Frage:

Ich bin vor 1 Jahr in eine komplett renovierte Altbauwohnung mit Dielenboden eingezogen. Dieser wurde damals abgeschliffen und neu versiegelt. Jetzt habe ich den Eindruck, daß in diesem Boden " ETWAS" lebt. Überall finden sich paarweise angeordnete, in einer Strecke verlaufende (es erinnert entfernt an Bahnschienen) stecknadelkopfgroße Löcher. Ich bin mir nun nicht ganz sicher, ob die frisch sind oder ob es mir bisher nicht aufgefallen ist, jedoch sticht es mittlerweile so ins Auge, das ich nicht glauben kann, das diese Löcher schon immer da waren. Ich habe mir vor einigen Monaten eine antiken Bauernschrank gekauft, dieser hat alte Wurmlöcher, der Vorbesitzer hat mir jedoch versichert - das ist natürlich fraglich - das im Schrank keine lebenden Würmer sind. Wie kann ich nun feststellen, ob in meinem Dielenboden ein Holzwurm sein Unwesen treibt? Wie schnell vermehrt der sich und habe ich überhaupt eine Chance ihn zu vernichten? Ist es möglich, das die Würmer gar nicht vom Schrank kommen, sondern noch von früher sind: alte Holzwurmspuren sind in einigen Zimmerecken eindeutig zu sehen. Wie schnell kann der Wurm sich im ganzen Haus ausbreiten????
Was kann ich tun?

Vielen Dank für Ihre Mühe!!

Antwort

Was überhaupt nicht sein kann, ist, dass von Ihrem Schrank, den Sie vor einigen Monaten, also wohl im Herbst, gekauft haben, schon jetzt ein Nagekäfer-Befall auf den Dielenboden ausgegangen ist. Erstens fliegen die Käfer zur Eiablage in den Monaten April bis August, und zweitens legen Sie ihre Eier zunächst bevorzugt in den Löchern ab, aus denen Sie gekommen sind. (Im übrigen haben sie in Nadelholz eine Entwicklungsdauer vom Ei bis zum Käfer von 4 bis 8 Jahren.)

Auch ist ein Dielenboden in einem zentral beheizten Wohnraum eigentlich zu trocken für den Nagekäfer, es sei denn, er wird durch Wischwasser regelmäßig befeuchtet oder er ist wasserdicht versiegelt (vielleicht auch durch frühere Bodenbeläge) und unter dieser Versiegelung wird das Holz von unten her feucht gehalten. Alte Holzwurmspuren aus der Zeit der Ofenheizung sind "normal" lassen nicht unbedingt auf einen akuten Befall schließen.

In einer Linie aufgereihte, paarweise, stecknadelkopfgroße Löcher sind uns bisher noch nicht begegnet. Das lässt fast auf Eindruckspuren von irgendwelchen Gegenständen (Rollen) schließen.

Der einzige Käfer, der sich in beheizten Wohnräumen schnell entwickeln kann, aber nicht unbedingt solche Lochreihen erzeugt, ist der Braune Splintholzkäfer. Der kommt allerdings nur in Laubholz vor, und nur dann, wenn man ihn sich mit irgendwelchen Holzgegenständen aus den Tropen einschleppt. Wenn man den allerdings in der Wohnung hat, ist Gefahr im Verzug, da er schnell starke Schäden erzeugt.

Bitte überprüfen Sie anhand dieser Hinweise mal Ihre Verhältnisse und teilen Sie mir die Ergebnisse mit, damit wir die richtige Strategie auswählen können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ernst Kürsten

Fortsetzung folgt, wenn eine Antwort kommt !


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