Sanierung und Dämmung von Fachwerk
(17.04.2001)

Frage:

Guten Tag, erst mal vielen Dank für das Angebot, dass man Fragen stellen kann.
Wir haben ein Problem : Wir haben ein 100jähriges Fachwerkhaus. 2 Seiten davon sind ganz verputzt, (an einer Seite davon ist teilweise auch angebaut) verputzt. Dieser Putz hat jetzt Risse. Und wir möchten die Fassade sanieren. Wir machen uns aber auch Gedanken wegen des Isolierens. Außen oder innen? Wie sieht das mit dem Taupunkt aus, v.a. wenn man gerne außen isolieren würde. Können Sie uns da weiterhelfen? Vielen Dank

Antwort:

Es ist möglich, die Putzfelder in den Außengefachen zu erneuern. Dazu lassen Sie sich beraten. Es ist empfehlenswert, lange darüber nachzudenken, denn es ist nicht so einfach. Das meiste Material ist zementgebunden und zu hart. Ich habe es an bewitterten Seiten mit einem Kalksanierputz der Fa. Rajasil aus Markredwitz schon mit Erfolg gemacht. Der Putz soll so aufgetragen werden, dass Wasser am Feld unten abtropfen kann (vorstehende Tropfkante) und nicht in die sich immer bildenden Holz-/Putzrisse läuft.

Eine Isolierung ist bei Sichtfachwerk nur innen möglich und darf nur eingeschränkt erfolgen mit Materialien, die Feuchte auch nach innen transportieren können, da der Taupunkt hinter den Balken liegen wird. Z.B. Holzwolleleichtbauplatten (ohne Styropor oder Wolle!) mit Aufputz, oder ein mineralischer Dämmputz auf Putzträger (Streckmetall). Sie dürfen keine große Dämmung in Angriff nehmen, sonst würde Ihr Fachwerkhaus auf der Strecke bleiben.
Aber auch mit einfachen Dämmmaßnahmen, die man auch schon in der Praxis lange kennt, ist ein deutlicher Effekt spürbar. Informieren Sie sich gründlich, nirgends werden heute (kulturhistorisch und bautechnisch) schlimmere Fehler gemacht, als bei einer nachträglichen Fachwerkdämmung.

Weitere Hinweise und Links für Infos zu diesem Thema siehe: /index.htmlseiten/fachwerkhaus.html

Viele Grüße

Hans-Joachim Rüpke


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