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Gebrauchsklassen (Gefährdungsklassen)
Dauerhaftigkeits- / Resistenzklassen
Nutzungsklassen nach DIN EN 1995-1-1
Festigkeitsklassen nach EN 338
Sortierklassen nach DIN 4074
Auswahl der richtigen Holzart
Sicherheit durch Farbkernhölzer!
Dauerhaftigkeit wichtiger Holzarten
Holzwerkstoffplatten, Gebrauchsklassen
Anforderungen an Vollholz

Das Material Holz im Wechselspiel von Resistenz und Gefährdung


Die natürlich Resistenz von Holzarten (jeweils nur das Kernholz!*)

Erläutert an der alten DIN 68 364 - Kennwerte von Holzarten; Festigkeit, Elastizität, Resistenz - und die EN 350-2 - Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten - Natürliche Dauerhaftigkeit von Vollholz. Das Wechslspiel von Resistenz und Gefährdung spieglt sich hier wider. Inhaltlich ist dies im wesentlichen in die neuen Normenwerke übergegangen. Aber, dort finden Sie (nach der europäischen Harmonisierung) neue Begriffe,

  • Resistenz /Resistenzklassen) wurde Dauerhaftigkeit (Dauerhaftigkeitsklassen),
  • Gefährdung (Gefährdungsklassen) wurde durch Gebrauch (Gebrauchsklassen) ersetzt.

Sie können im folgenden ablesen, daß inhaltlich die alten und neuen Begriffen identisch sind. der Sinn auf "altes" zu verweisen, soll einer möglichen Begriffsverwirrung vorbeugen helfen. Es wäre also nichts Schlimmes, wenn Sie beim Thema Holzschutz an und ab auf ältere Begriffe stoßen. Die ausdrücklichen Feinheiten der Worte "Gefährdung" und "Belastung" werden neben "Gebrauchsbedingungen" (engl. Leitwort "use") im Zuge der neuen "Gebrauchsklasen" immer wieder auftauchen, wenn etwas verständlich erklärt werden soll.

Kennwerte von Holzarten; Resistenz
(alt) geregelt
(alte) Resistenz-klasse Wirkung Standdauer in Jahren* europäische Holzarten nichteuropäische und tropische Holzarten Holzarten für tragende Bauteile geregelt in DIN 1052-1 (1988)
1
sehr dauerhaft
sehr dauerhaft 13 keine vorhanden Afzelia, Angelique, Bongossi (Azobé), Bilinga, Greenhart, Jarrah, Mansonia, Muhuhu, Okan, Teak* Afzelia, Angelique, Bongossi (Azobé), Greenhart, Teak*
1-2 . . Robinie Afrormosia, Iroko, Macoré, Merbau Merbau
2
dauerhaft
dauerhaft 8-13 Eibe, Stiel- /Traubeneiche, Edelkastanie Western Red Cedar*, Cedro, amerkikanisch Mahagoni, Red Louro, Sipo Stiel- /Traubeneiche,
2-3 . . . Kosipo, Dark Red Meranti, Niagon, Sipo-Mahagoni .
3
mäßig dauerhaft
mäßig dauerhaft 5-8 europäische Lärche, Douglasie* Keruing, Pitch/Southern Pine** Lärche, Douglasie, Sothern Pine,
3-4 . . Gemeine Kiefer, Red Meranti, Douglasie kult. . Kiefer
4
wenig dauerhaft
wenig dauerhaft 3-5 Fichte, Tanne
Roteiche
. Fichte,Tanne, Western Hemlock
5
nicht dauerhaft
nicht dauerhaft < 3 Buche, Birke. Erle, Pappel, Esche, Roßkastanie, Platane und das Splintholz aller Holzarten . .
Anmerkungen: . *Je nach Standort sind spezifische Unterschiede möglich *natürlich wachsend *natürlich wachsend
**nur in EN 350-2 aufgeführt, entspricht jedoch der DIN 68364
*natürlich aus dem Urwald, kein Plantagenholz (1-3)
Das Splintholz aller Holzarten ist grundsätzlich der Resistenzklasse 5 zuzuordnen, ausgenommen werden könnte das Fichtensplintholz, da es etwas dauerhafter ist.

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Die Gefährdung des Holzes durch Beanspruchung

Die Bedingungen der Beanspruchung bestimmen die tatsächliche Gefährdung des Holzes durch holzzerstörende Insekten und Pilze. Nach der Beanspruchung ist eine Einstufung in Gefährdungsklassen möglich. Daraus ergibt sich die zu erwartende Gefährdung. Bei der Zuordnung spielt die Eigenresistenz des (Kern-)Holzes eine große Rolle.

Die Gefährdung von Holz durch Beanspruchung (alte) DIN 68800-3 Tab.1
Gefährdungs-klasse Beanspruchung Gefährdung durch
Insekten Pilze Auswaschung Moderfäule
0* Innen verbautes Holz, ständig trocken nein* nein nein nein
1 ja nein nein nein
2 Holz, das weder dem Erdkontakt noch der Witterung oder Auswaschung ausgesetzt ist, vorübergehende Befeuchtung möglich ja ja nein nein
3 Holz der Witterung oder Kondensation ausgesetzt, aber nicht in Erdkontakt ja ja ja nein
4 Holz in dauerndem Erdkontakt oder ständiger starker Befeuchtung ausgesetzt** ja ja ja ja
*Die Gefährdungsklasse 0 liegt vor wenn

im Bereich der Gefährdungsklasse 1

  • Farbkernhölzer verwendet werden, die einen Splintanteil von unter 10 % *** aufweisen oder
  • Holz in Räumen mit üblichem Wohnklima oder vergleichbaren Räumen verbaut ist und
    • a) gegen Insektenbefall allseitig durch eine geschlossene Bekleidung abgedeckt ist oder
    • b) Holz zum Raum hin so offen angeordnet ist, dass es kontrollierbar bleibt

    im Bereich der Gefährdungsklasse 2

    • splintfreie Farbkernhölzer der Resistenzklassen 1, 2 oder 3 nach DIN 68364 verwendet werden,

    im Bereich der Gefährdungsklasse 3

    • splintfreie Farbkernhölzer der Resistenzklassen 1 oder 2 nach DIN 68364 verwendet werden,

    im Bereich der Gefährdungsklasse 4

    • splintfreie Farbkernhölzer der Resistenzklassen 1 nach DIN 68364 verwendet werden.
** besondere Bedingungen gelten für Kühltürme sowie für Holz im Meerwasser
*** In der Praxis darf das nicht mit der allgemeinen Splintholzgrenze für die Dauerhaftigkeitsbewertung verwechselt werden: Grundsätzlich wird die Grenze bei der Zuordnung zu Dauerhaftigkeitsklassen - auch in der neuen DIN 68800-1 (2010) - bei 5% Splintanteil festgelegt. Bei der Planung muss also beachtet werden ob es sich um eine Herabstufung aus GK 1 in GK 0 handelt, dann sind 10% Splint die Grenze. Geht es um die Bewertung der Dauerhaftigkeit allgemein, dann sind 5% Splint die Grenze!
zum Vergleich die Allgemeinen Gebrauchsbedingungen Gebrauchsklassen in DIN EN 335
Gebrauchsklassen nach DIN prEN 335
Gebrauchsbedingungen
1 Bauteil unter Dach und vollständig vor der Witterung geschützt keiner Befeuchtung ausgesetzt
2 Bauteil unter Dach und vollständig vor der Witterung geschützt jedoch hohe Umgebungsfeuchte führt zur gelegentlichen, aber nicht andauernden Befeuchtung
3 Bauteil der Witterung ausgesetzt aber kein Erdkontakt Gegenstand häufiger Befeuchtung
4 Bauteil ständig mit Süßwasser und / oder Erde im Kontakt ständige Befeuchtung
5 Bauteil ständig mit Meerwasser im Kontakt ständige Befeuchtung

Ein sehr interessantes Informationsblatt mit weitergehenden Angaben dazu (Lebenserwartung der verschiedenen Klassen im Erdkontakt, Möglichkeiten und Grenzen der Kesseldruckimprägnierung usw.) bietet die Firma Heinrich Fahlenkamp als PDF-Dokument zum download !

Zuordnung der einzelnen Holzarten zu diesen Dauerhaftigkeitsklassen:

Mitteleuropäische Arten , Tropische Arten

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