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Die nackten Tatsachen: 200 Jahre Krieg und Frieden hat die Außenschale aus Lehmfachwerk überstanden. Jetzt kommt die neue Zeit: Innendämmung mit Styropor, Außendämmung mit Ytong, dichtgemacht mit Silikon. Das Ende ist bald schon unvermeidbar und vorhersehbar... Foto: Rüpke
Die nackten Tatsachen: 200 Jahre Krieg und Frieden hat die Außenschale aus Lehmfachwerk überstanden. Jetzt kommt die neue Zeit: Innendämmung mit Styropor, Außendämmung mit Ytong, dichtgemacht mit Silikon. Das Ende ist bald schon unvermeidbar und vorhersehbar... Foto: Rüpke

Wandaufbauten im Altbau - der Weg zu Lösungen beim zeitgemäßen Umbau

Die Außenwand inmitten der Wechselwirkung von Außen- und Innenklima

Unterscheiden muss man grundsätzlich zwischen Wänden mit unterschiedlichen Klimabereichen und Wänden mit gleichartigen Klimabereichen. Die ersteren sind meistens Außenwände, die zweiteren meistens Innenwände. Während Innenwände lediglich konstruktiv eine Abschottung zwischen Räumen darstellen, sind Außenwände besonderen klimatischen Wechselwirkungen ausgesetzt. Das erfordert eine daran angepasste Bauweise.

Da der Hauptanteil unserer Gebäude Altbauten sind, kann bei Umbaumaßnahmen selten der Neubaustandard das sinnvolle Maß aller Dinge werden. Das Normenwerk ist jedoch stets auf Neubau eingestellt und berücksichtigt selten alte, aber dennoch bewährte Bauweisen.

Die besonderen klimabedingten Wechselwirkungen an der Baukonstruktion lassen es sinnvoll erscheinen, neben den Überlegungen im Einzelfall, bereits gemachte Erfahrungen vergangener Bauweisen mit heranzuziehen. Dass Baumeister vergangener Tage auch überlegt gebaut haben, ist zuerst am Baualter ihrer Werke nachzuprüfen. Alle Zeiten und Kriege überdauerd, scheitern solchermaßen bewährte Bauweisen vermehrt am Zeitgeist heutiger Baukunst.

Allem vorausgeschickt sei der Hinweis, nichts ist irgendwo gleich - immer bestimmen die beeinflussenden Faktoren, wie sich ein Wandaufbau tatsächlich auf die Wechselwirkungen zwischen innen und außen einstellt. Dabei ist auch die tatsächliche Art der Raumnutzung von großem Einfluss.

im Außenbereich wirken in der Außenwand ist die Wechselwirkung darauf im Innenraum wirken
Sonnenstrahlung wärmedämmend wärmespeichernd Heizung
Wind winddicht Lüftung
Schlagregen wassereinlagernd wassertransportierend Wasserabgabe
Schallquellen schalldämmend schallverändernd Akustik

Aus der Lage der Außenwände ergeben sich ebenso unterschiedliche Auswirkungen, wie durch eine unterschiedliche Art der räumlichen Nutzung im Gebäude. Hier beginnt die erste Überlegung, Günstiges und Ungünstiges zu betrachten und bei der Planung durch Ausgleichen der Wirkungen zu berücksichtigen.

Schattenseite Sonnenseite Wetterseite
kalt warm naß
Tauwasser Spannungsrisse Schlagwetter
Dampfbremse Beschattung Außenhaut

So ist an der Schattenseite der Wandaufbau kühler und von mehr Tauwasseranfall bedroht als die Sonnenseite, die unter den großen Temperaturschwankungen leidet und z.B. rissanfällig wird. Am meisten belastet ist die Wetterseite, die zeitweise noch Regenwasser aufnehmen muss.

Es ist daher sinnvoll, an der Schattenseite von innen die Belastung aus Wasserdampf und damit den Tauwasseranfall in der kühlen Außenwand gering zuhalten, oder die Abkühlung der Außenwand durch eine Außendämmung gering zu halten.

Sie sehen, eine einfache nutzungsbedingte Abhängigkeit von a) der Raumluftfeuchte und b) der Raumtemperatur macht das Ganze schon verwirrend. Kommt nun noch die Außenlufttemperatur und die Außenluftfeuchte dazu, wird es schon undurchschaubar. Dabei ist die Sonne, der Wind und die Witterung mit Regen noch gar nicht einbezogen.

Im Außenbereich gegeben Außenwand reagiert mit Im Innenbereich anzupassen Beeinflussung durch
Außenlufttemperatur Temperaturverlauf durch Heizen Heizungsanlage
Außenluftfeuchte Temperaturverlauf durch Lüften Lüftungsverhalten
Wind Auskühlung durch mehr Heizen Außenwandfläche
Sonnenschein Erwärmung durch weniger Heizen Außenwandmasse
Niederschlag Wassereinlagerung Abminderung der Wärmedämmung Enegieverlust bei Wasserverdunstung durch mehr Heizen Witterungsschutz der Baukonstruktion

Erkennbar aus den grundsätzlichen Wechselwirkungen ist neben der Vielfalt möglicher Auswirkungen im Außenwandaufbau die Notwendigkeit, das Innenraumklima stets durch Heizen und Lüften daran anzupassen. Deutlich wird aber auch, dass Auswirkungen der Witterungseinflüsse durch Art und Weise der Baukonstruktion beeinflusst werden können.

Die gute Nachricht:

Neben der aktiven Klimatisierung durch Heizung und Lüftung kann auch passiv mit geplanten Maßnahmen der Wirkung des Außenklimas entgegengetreten werden,
a) durch Planung der Wandaufbauten in der Baukonstruktion und
b) durch Planung nach den Nutzungen im Gebäudeinneren.

Die schlechte Nachricht:

Es ist jeder Einzelfall anders. Die Lösung ist an dem tatsächlich Gegebenen auszurichten. Je schematischer und rezepthafter dies geschieht, desto wirkungsloser kann u.U. der Erfolg werden.

Hier einige Links für die Region Hannover:
Adressen zu Handwerkern, Planern und Ingenieuren in der Region Hannover

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