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Holzzerstörende Insekten im Überblick
Gemeine Holzwespe Riesenholzwespe (Siricidae) Fälle aus der Praxis:
- Holzwespen im Fensterrahmen

Insekten


Kein Grund zur Panik, aber vielleicht teuer: Holzwespeninvasion

Es war ein Horrorszenario: Dutzende, bis zu 5 cm lange, blauschwarze Wespen flogen plötzlich durch das sanierte Bauernhaus. Erst auf den zweiten Blick war zu erkennen, dass Sie nicht von draußen kamen, sondern aus den neuen Deckenbalken, die das Wohnzimmer im Erdgeschoss so gemütlich gestalteten. Das Ergebnis der Begutachtung war in diesem Fall:

  1. Es ist anzunehmen, dass sich allein aus dem am stärksten befallenen Balken zwischen 25 und 50 Wespen durch die nicht sichtbare obere Seite des Balkens in den Deckenhohlraum hineingenagt haben. In ihrem Bestreben, ins Freie und an bruttaugliches frisches Holz zu gelangen, lassen sie sich erfahrungsgemäß kaum aufhalten.
    Außer Holzbalken können sie auch Teppichböden, Täfelungen, Parkett, sowie Verputz, Dachpappe und selbst dünne Bleiplatten durchnagen. Sie stellen damit eine konkrete Gefahr für den Fußboden im ersten Stock und für die Decke des Erdgeschosses dar.
  2. Der Befall des Balkens mit holzbohrenden Insekten hätte vor dem Auftreten der Wespen, d.h. bereits im Sägewerk, oder aber spätestens beim Abbund durch die Zimmerleute erkannt werden können. Zwar sind die mit Bohrmehl verstopften Löcher sehr unscheinbar. Doch zumindest die 17 angeschnittenen Gänge kann man relativ gut erkennen, zumal hier das Bohrmehl zum Teil herausgefallen ist.
  3. Von einem Meter Balken mit einem Querschnitt von 18 x 22 cm sind maximal 40 Wespen ausgeschlüpft. Bei einer durchschnittlichen Ganglänge von 20 cm und einem mittleren Durchmesser von 3 mm hätten diese etwa 0,02% der Holzmasse zerstört. Selbst wenn doppelt so viele Wespen tätig gewesen wären, ist dies für die Tragfähigkeit des Balkens praktisch ohne Bedeutung.

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