FeuchteBillig gebaut = "Wasserwerk" unterm Dach
Familie G. war ziemlich verzweifelt: vor eineinhalb Jahren hatte sie der
Großstadt Berlin den Rücken gekehrt und sich ganz im "Grünen" ein
schmuckes Holzhaus errichten lassen.
Die Ortsbesichtigung war sehr aufschlussreich: Das ganze Haus war
bauphysikalisch eine Katastrophe. Bei der Demontage der Holzverkleidung unterm
First wurde das deutlich. Dort kam eine tropfnasse Wärmedämmung zum
Vorschein.
Zustand im Jahr 1997: Fehlende Dampfsperre führt zu massiver Kondens-/ Tauwasserbildung im Gefach
Hier addierten sich drei Baufehler:
Es fand nur zwei Auswege: Wenn die Sonne auf das Dach schien und sich der Druck dort erhöhte, konnte dampfgesättigte Luft aus der Wärmedämmung dorthin entweichen, wo sie hergekommen war: in die Schlafräume des Obergeschosses. Und der Kondenswasserüberschuss, der nicht mehr von der Dachschalung oder der Dämmung festgehalten werden konnte, lief auf der Unterspannbahn zwischen den Sparren in die Außenwände und kam dann besonders über den Fenstern zu Vorschein.
Die Abhilfemaßnahmen waren ebenso klar wie teuer. Die drei genannten
Mängel mussten behoben werden: Die durchnässte Dämmung war zu
ersetzen und auf das vorgeschriebene Maß zu verstärken. Darunter musste
eine Dampfsperre unterhalb der Sparren (unter Verlust von etwas "Kopfhöhe" im
Dachgeschoss) eingerichtet werden, und zur Sicherheit, falls die Dampfbremse doch
nicht richtig funktionieren sollte, war eine Entlüftung im First zu schaffen.
Der Kostenvoranschlag eines Holzbauunternehmens für diese
Sanierungsmaßnahmen lag fast in der Größenordnung des
ursprünglichen Kaufpreises für das Haus!
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