Alte Holzbalkendecken
Beispiele für ältere Holzbalkendecken mit
Einschüben
An die Aufdeckung und Bekämpfung von Pilz- und Insektenbefall an alten Holzbalkendecken knüpft sich stets die Frage, wie wird der Befallsbereich in der Holzbalkendecke nun wieder geschlossen?
Man möchte meinen, eine einfache Frage, denn es könnte so wieder hergestellt werden, wie es vorher war. Das ausgebaute Material ist aber längst als Schutt entschwunden... Dabei wurde vergessen, wie schwierig es heute geworden ist, so einfache Materialien wie Lehm, Kalk, Gips, Sand, Stroh und Strohmatten rechtzeitig zu besorgen - obgleich es so einfache Baustoffe sind... Dank des Mähdreschers wird Stroh längst untergepflügt und Lehm darf man nicht einfach vor der Stadt ausheben. Ob das Wissen um einfache Baukonstruktionen und ihrer Funktion verfügbar ist, wird man zudem spätestes beim Telefongespräch mit dem Handwerker feststellen, wenn der danach fragt, wie das Loch wieder zugemacht werden soll? Daher ein paar Hinweise zum Verständnis, wie überhaupt alte Holzbalkendecken aufgebaut sind. Wir haben dazu einiges aus dem uns zugänglichen Fundus des Baugeschäftes Zieseniss bereitgestellt. Es sind Auszüge aus der Seite "Historisches über Baustoffe in Hannovers Häusern" : Beispiele für ältere Holzbalkendecken mit EinschübenBis in die 50er Jahre bestanden in Hannover Geschossdecken, nicht nur in Wohngebäuden, aus überweigend von unten verputzten Holzbalkendecken. Diese hatten einen Einschubboden aus Lehm und Sandschüttung, und darauf einen Holzdielenfußboden.
Generell gab es zwei verschiedene Arten: die Einschubdecke (auch Streifboden genannt) oder die Wickelböden (auch Windelböden genannt), die wiederum für weniger wichtige Nutzung einfachere Abarten hatten (Plattendecken als Knüppeldecke und Stülpdecke, sowie die Kreuzstakung).
Material zur DeckenherstellungZur Herstellung der Decken benötigte man Holz, Lehm und Sand und ein paar Eisenstifte, alles Baustoffe, die vor Ort vorhanden waren, oder aus den Sägewerken aus dem nahen Deister kamen:
Faustformel für die Ermittlung des Querschnittes von Deckenbalken aus HolzDie Deckenkonstruktion wurde nach Gewicht und Spannweite in den Querschnitten bemessen, wobei man sich oft Faustformeln anvertraute, die sich bewährt hatten. Dabei legte man p = 500 kg/m 2 als Gesamtdeckenlast und Spannweiten von bis zu 6 m zugrunde.
Beispiel:
(Bei Deckenlasten von 350 kg/m 2 vermindert sich die Faustformel auf h = 2,2 x L + B) . Neue Baustoffe an alten DeckenNicht uneigennützig die Not unseres heutigen Unverständnis zu älteren Bauweisen ausnutzend, bietet der Baumarkt (Ihren Geldbeutel fest im Blick) allerlei Hilfen zur bereichsweisen Wiederherstellung der Holzbalkendecken mit Einschub an. Dabei gibt es auch Verfahren, die sich über Jahre bewährt haben. Dabei spielen a) der Schallschutz und b) die Fliesenverlegung eine Rolle. z.B. Schallschutzverbesserung (eine bewährte von mehreren Möglichkeiten):
z.B. Fußboden- und Deckensanierung für Bad und Küche mit Estrichauflage, z.B. für Fliesenbelag (eine bewährte von mehreren Möglichkeiten)
Mittlerweile auch wieder im Handel verfügbar sind Grundbaustoffe z.B. aus Lehm und Stroh, die von einer Reihe junger Firmen in guter Qualität und wettbewerbsfähig verbaut werden. Obwohl auf regionalen alternativen Baumessen der "Esoterikzeitgeist" überaus nervend sein kann, findet man gerade dort oft gute Kontakte zu regionalen Lehmbaufirmen. Die Fa. Claytec bietet u.a. technische Unterlagen zur Lehmeinschubdecke bzw. zur Lehmstakendecke samt einem LV an.
Hinweis zum SchallschutzEntsteht durch eine Deckenmodernisierung auch nur bereichsweise ein ungenügender Schallschutz, kann dies besonders in Mietwohnungen zu mietmindernden Umständen führen. Dazu ein Urteil. Eine gute Schalldämmung, besonders bei wohnungstrennenden Geschossdecken sollte daher bei allen baulichen Maßnahmen bedacht werden. Mineralwolle als Einschubersatz genügt nie! Beim Schallschutz spielt die Masse festerer Stoffe, wie auch die von losem Schüttgut, und deren genaue Lage eine entscheidende Rolle. Die Unterdecken haben beim Schallschutz meistens nur ergänzende, untergeordnete Funktionen. Schüttgut liegt oben unter der Dielung oder dem Estrich als Trittschalldämmung, die feste Masse unten im Einschub als Körperschalldämmung. Dabei können auch unkonventionelle Bauweisen erfolgen, wenn Sie denn praktisch erfolgreich wirken. Denken Sie auch an eine schalltechnische Entkopplung mittels einfacher Dämmstreifen an angrenzende Bauteile.
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