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trotz Namen nicht verwandt:
die Blättlinge ( Gloeophyllum spp .) |
Aussehen ähnlich, doch sonst ganz anders:
Der Muschelkrempling |
Auch an Bahnschwllen zu finden, aber aus Eiche: Eichenwirrling |
Der gefährlichste Holzzerstörer:
Echter Hausschwamm |
weitere holzzerstörende Pilze |
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Sehr selten beobachtete und daher noch wenig bekannte Holzzerstörer sind die Sägeblättlinge ( Lentinus spp. ). Als einziger dieser Gattung konnte bisher der Schuppige Sägeblättling ( Lentinus lepideus ) in Gebäuden nachgewiesen werden. Hier zerstört er in Kellerräumen, Schuppen und Unterbodenräumen sowohl das Splint- als auch das Kernholz von Nadelhölzern, besonders von Kiefer und Fichte.
Nur vereinzelt findet man Lentinus lepideus an nicht unterkellerten Gebäudebereichen, z.B. an Lagerhölzern*), Balkonen und insbesondere im Dachbereich**). Im Freien wächst er an liegenden Stämmen und Brücken, bei Kontakt mit der Erd-, Luft- und Wasserzone an teerölimprägnierten Schwellen und Masten. Da er eine gewisse Resistenz nicht nur gegenüber Trockenheit, sondern auch gegenüber Phenolen (Steinkohleteeröl) aufweist, ist er an Bahnschwellen gefürchtet.
Sowohl für sein Wachstum als auch zur Holzzerstörung benötigt der Schuppige Sägeblättling eine hohe und dauerhafte Feuchte des Holzes von 30 % bis 40 % (Nassfäule). Er überdauert aber auch Trockenzeiten bis 8 Jahre**) und verträgt sehr hohe Temperaturen. Sein Temperaturoptimum liegt bei 28°C, wobei zwischen 3°C und 40°C noch Wachstum stattfindet.***)
Fruchtkörperunterseite, zum Stiel herablaufende sägeblattartige Lamellen (aus Sammlung BFH) Fotos: Rüpke |
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Masseverluste des Holzes in 3 Monaten | |
Kiefernsplintholz |
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Kiefernkernholz |
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Fichtenreifholz |
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nach Cockcroft (1979) und Lyr (1956) |
Gebräuchliche deutsche Trivialnamen für Lentinus lepideus sind Anisblättling, Zähling oder Schuppenschwamm. Diese Nebenbezeichnungen leiten sich aus seinem eigentümlichen Geruch und der äußeren Erscheinung ab:
Vom schuppigen Sägeblättling befallenes Holz riecht, ebenso wie der Pilz selbst, süßlich-würzig und erinnert meist an den Geruch von Anis oder auch Apfel.
Der Pilz zeigt nur sehr selten ein flächiges Mycel (daher die Bezeichnung Substratpilz), ist aber an seinen typischen Fruchtkörpern zu erkennen. Diese bildet er erst aus, wenn er den Großteil des Holzes bereits von innen her zerstört hat (typisch für Innenfäule). Zunächst mit flachem Schirm wachsen die Hüte dann mit zentraler Vertiefung auf 3-6 cm langen Stielen aus. Ihre sägezahnähnlichen Lamellen laufen vom Hut am Stiel herab. Auf der Pilzkappe ist die Oberfläche mit kleinen, dachziegelartigen Schuppen versehen. Die Fruchtkörper sind variabel von weißlich-creme bis hellbraun gefärbt.
In seinem Aussehen hat der schuppige Sägeblättling Ähnlichkeit mit dem Muschelkrempling, doch ist dieser oberflächig nicht oder nur sehr leicht geschuppt. Auch die Sporen und die Färbung der Destruktionsfäule unterscheiden sich. Somit kann der Sägeblättling bereits am Fruchtkörper erkannt und daher kaum mit anderen holzzerstörenden Pilzen verwechselt werden.
Name | schuppiger Sägeblättling Lentinus lepideus | Muschelkrempling Paxillus panuoides |
Destruktion: Braunfäule | hell- bis dunkelbraun | tief braun |
Sporen | weiß/ farblos, unter dem Mikroskop glatt und von zylindrischer Form | hellbraun |
Oberfläche des Hutes | viele, kleine, dachziegelartige Schuppen | nur wenige oder gar keine Schuppen |
Fruchtkörperoberseite
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Fruchtkörperunterseite
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Frisdches Exemplar vom Sägeblättling oder Schuppiger Blättling, Lentinus lepideus Foto: Bretschneider |
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Oberseite: typisches Merkmal, die Schuppen
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Unterseite: typisches Merkmal, gezähnte Lamellen
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Fruchtkörperunterseite: zum Stiel herablaufende sägeblattartige Lamellen (rechts Mycel) +) |
Fruchtkörperoberseite: Hut mit ringförmig schuppiger Oberfläche (rechts junges weißes Mycel, selten sichtbar) +) |
+) aus Sammlung BFH Fotos: Rüpke |