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Monitoring - Ganzheitliches Herangehen beim bekämpfenden Holzschutz
Organisatorischer Holzschutz
vorbeugender Konstruktiver (Baulicher) Holzschutz
Holzschädlinge und ihre natürlichen Feinde
vorbeugender Chemischer Holzschutz
Die Suche nach dem " Mittel dagegen " ähnelt dem Vorgehen, sich Geld zu kaufen, um reich zu werden.

Insektenbefall an Holzbauteilen und Holzgütern im Gebäude

Monitoring -

ganzheitliches Herangehen - Ursache und Wirkung erkennen und Handlungsnotwendigkeiten abwägen


Insektenbefall im Museum und an Objekten...

Schon mancher Museumsleiter hat sich über Ungereimtheiten bei der Frage um Herangehensweise und Handhabung der Bekämpfung von in seinen Räumen auftretendem Insektenbefall Gedanken gemacht. Warum ist das Problem so komplex und warum so schwer in den Griff zu bekommen, oder gibt es ein einfaches Rezept?

Fabrizio Plessi, L´ENIGMA DEGLIADII - Das Rätsel des Abschieds, Video-Installation 1999, Kestnergesellschaft Hannover. Vieler Ausstellungen wegen stets auf Reisen nach Sevilla, Bilbao und der Biennale in Venedig. Dabei kam es zu einem heftigen Pilz- und Insektenbefall.
Bild links: Plessi, Bild rechts: Rüpke

Mal ist bei Ausstellungsstücken, die räumlich nahe beieinander stehen, das eine befallen, das andere nicht. Manchmal ist im Magazin gar kein (meist ursächlicher) baulicher Schaden zu finden, das Aufkommen an Insekten aber augenscheinlich. Warum gerade im Treppenhaus und im Kellermagazin der Holzwurm nagt, ein Rätsel. Alarm ist angesagt.

Mittel und Methoden

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Zuerst kommt immer der Aufschrei nach einem "Mittel" zur Bekämpfung.

Holzzerstörende Insekten sind weder kulturbeflissen noch haben sie Respekt vor Kunstwerken. Die sind für sie nur eine gegebene Nahrungsquelle von vielen.
Foto: Dr.Noldt, 1)*
Egal ob ein ganzes Gebäude oder nur bestimmte Objekte, zuerst steht die Frage nach dem Mittel, erst fagt man nach der Methode. Da gibt es abzuwägen,

1) Ausbau befallener Holzbauteile;
2) Anwendung bekämpfend wirkender Holzschutzmittel;
3) Anwendung des Heißluftverfahrens;
4) Anwendung des Begasungsverfahrens, ist auf Kunst- und Kulturgut beschränkt.

Neben den Anwendungseinschränkungen gilt grundsätzlich das gesetzliche Minimierungsgebot bei der Anwendung von Bioziden (bei allen zugelassenen Bekämpfungsmitteln). Risiko und Nutzen müssen verantwortungsvoll gegeneinander abgewogen werden. Physikalische Maßnahmen (Ausbau, Heißluft) sind grundsätzlich vorzuziehen, auch dann, wenn sie mehr Aufwand erfordern sollten. Eine Begasung von Dachstühlen, Deckenbalkenlagen oder vergleichbaren Holzkonstruktionen ist als Regelfall ausgeschlossen, solange es Alternativen gibt, wie z.B. die thermischen Verfahren.

Mit entsprechendem Sachverstand sollte ein ganzheitliches Herangehen erfolgen, eine komplexe Betrachtung von Ursache und Wirkung mit dem Ziel, eine Veränderung der den Insektenbefall begünstigenden Umgebungsbedingungen zu erreichen, möglichst ohne Gesundheit und Material zu schädigen. Dabei dürfen die Wege vielfältig sein. Technisch gut ausgerüstete Fachfirmen sind in der Lage, nach Angabe verschiedene Bekämpfungsmaßnhamen nebeneinander auszuführen.

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Vor- und Nachteile der Methoden

Bekämpfungsmnethoden können gefährlich sein oder aufgrund gesundheitlicher Gefahren eine geringe Akzeptanz haben. Eine Begasung tötet zwar sicher, ist aber aufwendig, teuer, gefährlich und zudem nur für Kunst- und Kukturgüter und nicht für Holzbaukonstruktionen vorgesehen. Der Einsatz toxischen Gase ist umweltgefährdend. Gleiche toxische Gase standen zuvor im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen und der Massenvernichtung von Menschen.

Die Anwendung von chemischen Holzschutzmitteln hat in der Vergangenheit zu großen gesundheitlichen Schäden bei Menschen und zu viel Leid geführt. Der daraus resultierende Holzschtzmittelprozess war der größte Zivielprozess in der deutschen Rechtsgeschichte nach 1945. Heute ist die Beseitigung der bis vor nicht allzulanger Zeit massenhaft eingesetzen Holzschutzgifte PCP und Lindan eine teuer Sache. Vorher viellecht in Vietnam als Entlaubungsmittel eingesetzt, kamen sie nach Kriegsende als "zivile" Holzschutzmittel zum Einsatz.

Die thermischen Bekämpfungsverfahren sind da sicherer und die Heißluftbehandlung ist heute in der DIN Regelverfahren. Daneben sind lokal z.B. das Mikrowellenverfahren und andere Verfahren bei Sonderfällen im Einsatz. Auch das gergelte Warmluftverfahren gehört dazu, erfordert jedoch einen größeren technischen Aufwand und eine Hülle.

Im Zuge der thermischen Bekämpfungsverfahren kommt die Frage auf, ob ein Neubefall möglich ist und deshalb eine vorbeugender Holzschutz nötig wird. An diesem Punkt dienen sich die chemischen Holzschutzmittel wieder still und leise an. Der fehlende vorbeugende Holzschutz ist jedoch nicht unbedingt nachteilig zu bewerten. In den meisten Fällen kann darauf verzichtet werden (vgl. hierzu DIN 68800-4 9.3.1, 9.3.9 (2012)). Im Normalfall liegt nach der thermischen Bekämpfung die Gebrauchsklasse GK 0 vor, wenn die Holzbauteile kontrollierbar sind oder anschließend dicht bekleidet sind. In der Gebrauchsklasse GK 0 besteht keine Gefahr eines Bauschadens durch Insektenbefall. Ein vorbeugender chemischer Holzschuztz ist hier unzulässig. Gleiches gälte auch für das Begasungsverfahren. Nur an thermisch nicht erreichbaren Holzbauteilen würde man das Holzbauteil je nach Schaden austauschen müssen oder zu einem Holzschutzmittel greifen, das dann auch gleichzeitig vorbeugend wirkt.

Dass ein Befall durch holzzerstörende Insekten sehr komplex bedingt ist und am Gebäude kein Normalzustand ist, wird am wenigsten bedacht. Der Befall muß eine bstimmte Ursache haben, die man feststellen könnte. Auch die Befallsentwicklung wird selten richtig eingeschätzt, sodass Panik und Aktionismus bis hin zur Nötigung der Bauherren zu irgendwelchen sofortigen Maßnahmen an der Tagesordnung sind.

Der Suche nach den auslösenden Ursachen für einen Befall, die Gründe seiner Entwicklung und den weiteren Entwicklungsmöglichkeiten werden wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Gerade daraus ließe sich ganzheitlich eine auf die spezielle Situation zugeschnittene vielfältigere Bekämpfung ableiten.

In jeden Fall besteht bei einem Insektenbefall "alle Zeit der Welt", um alles in äußerster Ruhe zu bedenken.und zu entscheiden.

Vor- und Nachteile einiger Verfahren bei der Bekämpfung holzzerstörender Insekten
Verfahren 1 ) Vorteil zu bedenken Umwelt/Sicherheit Empfehlungen
Ausbau von befallenen Holzbauteilen optimal fachgerechtes Arbeiten umweltfreundlich einfachster Weg
Heißluft- verfahren schnell wirksam Material muß den jeweils gewählten Temperaturen (meist 70°C) standhalten, kein vorbeugender Schutz, Wiederbefall ist aber nicht anzunehmen Sachkundenachweis Energieverbrauch, Abgase, Tierschutz beachten am Gebäude meist gute Anwendung möglich
Warmluft-verfahren feuchtegeregelt schnell wirksam, Inventar kann verbleiben Zwingend ist eine dichte Einhausung nötig, durch Auffeuchtungen zeitintensiv, kostenintensiv,kein vorbeugender Schutz, Wiederbefall ist aber nicht anzunehmen Sachkundenachweis Energieverbrauch, Abgase, Tierschutz beachten am Gebäude Anwendung nur im Sommer sinnvoll
toxische Begasung äußerst wirksam Auch für Menschen sofort tödlich, ethisch bedenklich, nur räumlich abgeschirmt vorgesehen, nur für Kunst- und Kulturgüter, wenn keine Alternative, z.B. thermische Behandlung möglich ist. Umfangreiche Sicherung und gasdichte Einpackung, Reaktion an Farben und Metallen. Konzession, kein vorbeugender Schutz, Wiederbefall ist aber nicht anzunehmen anzeigepflichtig**) , Methylbromid***)
alle Gase gehen umweltschädigend in die Atmosphäre (oft große Schädigung) Tierschutz beachten
Sammeln von Objekten, bei Gebäudebegasung mit einstellen
Inertgase, u.ä. Konser-
vierung
Für Räume und Gebäude technisch und wirtschaftlich nicht möglich. Sinnvoll z.B. für Lagergut. Hochdichte Verpackung nötig. Mindesttemperatur ab 20°C. Behandlungsdauer ist stark temperaturabhängig, kein vorbeugender Schutz, Wiederbefall ist aber nicht anzunehmen Wiederbefall jederzeit möglich keine Nachteile, nicht konzessions- oder meldepflichtig haltbare, UV-lichtsichere Verpackungen wählen

Dauer von 4-8 Wochen einplanen

Bekämpfung mit Bioziden schnell bis langsam wirksam Anwendungseinschränkungen, viele Wirkstoffe sind nur sehr langsam wirksam (1-3 Jahre), Pyrothroide sind auch auf Wirbeltiere (Mensch) wirksam, Borstoffe gelten z.B. als fortpflanzungsgefährdend (Totenkopf) Sachkundenachweis, bestimmungsgemäß, unauffällig, Schutz von Fledermaus und Eule beachten Vorzug im Dach und Lager, bei Lösemitteln im Winter anwenden.
Bekämfung mit Gen/Hormon- Wirkstoffen langsam wirksam Anwendungseinschränkungen, Häutungshemmer sind erst bei der Verpuppung wirksam, keine Kenntnisse der komplexen Langzeitwirkung Sachkundenachweis, bestimmungsgemäß, unauffällig, Tierschutz beachten Vorzug im Dach und Lagerräumen
Monitoring, komplexe Beobachtung ****) gründlich, erfasst die Ursachen, darauf reagierend, Selbsthilfe möglich aufwändige Untersuchung und Maßnahmen mit Einbeziehung des Personals, bauliche Maßnahmen oder Nutzungsänderungen werden u.U. nötig, regelmäßige Nachuntersuchung keine Nachteile sicher Einbinden aller Beteiligten, Nutzer, örtliches Personal, Bauunterhaltung etc.
Die Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten und der Anwnedung der Biozidminimierung werden bei der Vergabe öffentlicher Aufträge in den jeweiligen Richtlinien der Länder verlangt.

1 ) Die aufgeführten Verfahren sind gegebenenfalls nebeneinander, sich ergänzend, ausführbar.

*) Verschiedene Untersuchungen werden - vermutlich je nach Interessenlage - für das "Wiederbefall möglich oder unmöglich" herangezogen. Dies ist eine häufig strittige Frage. Die Behauptung, dass der Hausbock älteres Holz nicht mehr befällt, wurde bei Schadensfällen häufig widerlegt, allerdings nirgends als der Regelfall. So wäre nach Heißluftbehandlungen die Überlegung zu empfehlen, entweder bei Wiederbefall eine weitere Heißluftbehandlung einzukalkulieren oder einen chemisch vorbeugenden Schutz an Holzbauteilen auszuführen.
Übrigens, eine technische Holztrocknung allein ist ohne Einfluss auf das Befallsrisiko danach. Die sich im Verwendungszustand jeweils als Ausgleichsfeuchte einstellende Holzfeuchte kann (je nach Holzart, z.B. durch Rissbildung) stets befallsträchtig sein. Danach dürfte auch Konstruktionsvollholz und Leimholz wie allem technisch getrockneten Holz keine andere Risikoeinstufung als ganz normalem Holz zugebilligt werden.
**) anzeigepflichtig, Zulassung erforderlich, die Technischen Regeln für Gefahrstoffe, TRGS 512 "Begasungen" sind einzuhalten, besondere Gutachten für Nachweis der Notwendigkeit mangels Alternativen durch unanhänigigen Gutachter und Denkmalpfleger nötig!
***) Methylbromid ist bei der Zerstörung der erdumgebenden Ozonschichten 40 mal wirksamer als die FCKW`s, sollte in Deutschland ohne Anwendung sein.
****) Bei bestimmten (von Feuchtebedingungen kaum abhängigen) Trockenholzinsekten sind herkömmliche bekämpfende und u.U. auch vorbeugende Maßnahmen gegen Befall nötig. Ein Verzicht bedeutete die Wiederholung bekämpfender Maßnahmen bei Wiederbefall.

Der Sachkundenachweis für "bekämpfenden Holzschutz am Bau" DIN 68800-4, Abs.4.4 (2012) wird nach schriftlicher und mündlicher Prüfung durch den Ausbildungsbeirat (Verbände, IHK, HK u.a.) durch Ausfertigung einer eingetragenen Urkunde und Listen-Nummer erteilt.
Qualifizierte Fachleute sind:
a) Inhaber des Sachkundenachweises "Holzschutz am Bau" des Ausbildungsbeirates Holzschutz
am Bau
b) ausgebildeter Holz- und Bautenschützer
c) von einer Kammer des öffentlichen Rechts geprüfter Schädlingsbekämpfer
d) Zimmermeister
e) Zimmerer für Restaurierungsarbeiten
f) Restaurator im Zimmererhandwerk

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Hier wird Fraßgift im Schaumverfah- ren aufgebracht. Glykolbasiert ist eine Eindringung durch die Rinde in das Holz (ab 12-14 % Holzfeuchte) möglich. Die Baumrinde muss bleiben. Sie ist hier Teil eines Kunstwerkes. Foto: Rüpke Chemische Bekämpfung von Insekten und gleichzeitig Vorbeugung gegen Pillzbefall an einem modernen Kunstobjekt. Ohne große Zerstörung werden winzige Löcher mit einer 1 mm Kanüle befüllt. Foto: Rüpke
Klimageregelte Heißluftbekämpfung durch die Fa. Thermo Lignum im Freilichtmuseum Detmold. Alles ist gedämmt eingepackt, des Energieaufwands wegen.
Foto: Noldt,1)*
Fachgesimpel und Erläuterung, das ist nicht Palaver, sondern die Erörterung der komplexen Zusam- menhänge - ohne Untersuchung gehts nichts.
Foto: Rüpke
Weitgehend ist heute noch ein Einsatz von Bioziden an der Tagesordnung, weil es in bestimmten Fällen das Mittel der Wahl sein kann. Dabei sind Pyrethroide als Kontaktgifte bekanntlich schnell wirksam während andere Fraßgifte langsam oder mit Verzögerung wirken. Die längste Erfahrung gibt es zwar mit Borwirkstoffen. Lange galten sie als umweltfreundlich (Blauer Engel) und sollten gesundheitlich unbedenklich sein - jetzt sind sie mit dem Totenkopf versehen, da sie fortpflanzungsschädigend wirken.

Weil eine Marktwirtschaft davon lebt, werden immer wieder neue Wirkstoffe ausgebrütet, z.B. verzögert wirkende Wirkstoffe, die auf die hormonelle Steuerung der Lebewesen ausgerichtet sind.

Eine Belastung von Mensch und Umwelt soll dabei ausgeschlossen sein. Im komplexen Zusammenhang gibt es wenig Aussagen dazu. Z.B. als Insektizid an Obst bei der Einfuhrkontrolle entdeckt, führt es regelmäßig zur Beschlagnahme. Vorstellbar bleibt, dass der Einsatz von "Hormonbeeinflussern" als entwicklungsverändernde Substanzen hinsichtlich unbekannter komplexer Langzeitwirkungen bedenklich sein könnten. Auch ethisch darf man zweifeln.

Bei einer komplex ausgerichteten Vorgehensweise zur Bekämpfung wird die vordergründige Frage nach dem "Mittel" ersetzt durch die Frage, was hat den Insektenbefall in der Entwicklung wie begünstigt oder gar wann erst möglich gemacht? Bedingungen der Ursachen zu finden und nachhaltig abzustellen, heißt hier, die bisherige nach mechanischen Regeln ausgerichtete Bekämpfung durch die Veränderung der Umgebungsbedingungen nachhaltig zu erübrigen.

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Ursächlich sind oft verschlechterte Umgebungsbedingungen, die den Insektenbefall ermöglichen

Den Einzelfall betrachten, einem Insektenbefall durch Gestaltung der Umgebungsbedingungen vorzubeugen, also den Befall an der bedingten Ursache zu packen und diese zu verändern, dass hieße, "die üblichen Verdächtigen nur bei Bedarf zu verhaften", also giftige Chemie und Gase nur bei "schwersten Verbrechen", Austausch von Bauteilen oder Hitze oder Fraßgifte oder Entwicklungshemmer bei "leichten Verbrechen" stets alternativ gegewogen und nur bei wirklichem Bedarf einzusetzen. Wie im vergleichenden Beispiel stünde die Prävention im Vordergrund.

Dazu ist es nötig, komplexe Zusammenhänge und darauf mögliche Einflussnahmen am Befallsort kennenzulernen:

Umgebungsbedingungen im Wechselspiel von Feststellen, Handeln und Beeinflussen
Umgebungs- bedingungen messen, beobachten, Monitoring bekämpfen Bauunterhaltung Baukonstruktion Beeinflussung
Luftfeuchte- anspruch Hygrometer

Material- feuchte- messer

Luftfeuchte in günstigem Bereich halten

Material-feuchten im natürlichen Ausgleich halten

Weiterbildung zur Erstellung und Führung eines Bauunterhaltungs- checkliste, Durchgänge zur Feststsellung von Feuchteschäden, Dachentwässerung, Bewuchs am Gebäude Weiterbildung zu bauphysikalischen Problemen Beachtung der Unterschiede im Raumklima angrenzender Räume, Bewertung von Nutzungs- änderungen Raumklimatik, Baufeuchte, Kondensation, Beschattung, Wassereintrag Reinigung, Besucher an Regentagen, Dauerlüftung im Sommer (Kippfenster!)
Temperatur- anspruch bei Ausflug Thermometer Lichtfallen, Klebefallen, Lockstoffe, (Pheromone) Papierab- klebungen Vollinsekten mit Lichtfallen, UV-Fallen, Klebefallen fangen . . Raumklimatik

Personal- beteiligung, Einweisung zur Erfassung

feindliche Insekten Anzahl, Spruen passiv Zugang und Vorkommen von Insekten zulassen nach außen offene Konstruktion öffnet Räubern den Zutritt Akzeptanz zu weniger "Sauberkeit"
Spuren räuberischer Insekten (Prädatoren) zeigen sich nach Bewegungsaktivitäten sowie durch das Ausräumen des Nagsels aus den Fraßgängen. Diese Räuber jagen den Gemeinen Nagekäfer. Fotos: Rüpke

Diese einfachen, aber in der Praxis sich sehr komplex darstellenden Ansätze sind in Hinsicht auf die Einbindung vieler vor Ort Beteiligter sinnvoll und für alle gewinnbringend, führt sie doch auch dazu, das Verständnis zu den Bedingungen eines Insektenbefalls von den möglichen Ursachen her eher zu verstehen.

Untersuchung nach der Methode, den Ursachen auf den Grund zu gehen, sind recht aufwändig. Im ersten Moment glaubt niemand, das dahinter eine Gruft sein kann. Die Bedingungen - ein anwesender "Gruftpilz" und ein Bunter Nagekäger - sagen ja. Foto: Rüpke

Nun die andere Seite. Tatsächlich, die Gruft der alten Grafen - längst vergessen und von Sargräubern geplündert. Aus Umgebung und Lebensbedingungen von Insekten und Pilzen kann ein Experte erstaunliches um die Baukonstruktion ableiten, wie auch die Baukonstruktion für sich erzählen kann, welche versteckten Pilze und Insekten und auch Schäden am Gebäude noch zu finden wären. (Die eingemauerten Särge waren übrigens schon in Vorzeiten geplündert). Foto: Rüpke

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Verstehen von Ursache und Wirkung ist wirksame Vorbeugung

Das Verständnis des Wechelspiels von Ursache und Wirkung ist nötig, um danach begreifen zu können, dass dies der Schlüssel zu einer wirksamen Vorbeugung ist.

Kenntnisse bestimmter Bedingungen nutzen - auch das ist eine bekämpfende Maßnahme
zum Beispiel: Bunter / Gescheckter Nagekäfer, Xestobium rufovillosum Gewöhnlicher Nagekäfer, Anobium punctatum
Fluglöcher rund, 3 - 4 mm rund, 1 - < 2 mm
Flugzeit April - Juli März - August (temperaturbedingt)
Käfer, Unterscheidungs- merkmale 5-7 mm lang, dunkelbraun, mit ungleichmäßigen gelbgrauen Haarflecken 4 mm lang, dunkelbraun, Halsschild mit Höcker, Flügeldecken mit Punktreihen
Larve 7-9 mm, weißlich, engerlingsartig, 3 Beinpaare 6 mm, weißlich, engerlingsartig, 3 Beinpaare
Sichere Bestimmung am Nagselkot bräunlich, wie gebratene Buletten schlank eiförmig, ausgezogene Spitzen
Mindestfeuchteanspruch 15 %** (*nach eigener Erfahrung >16%) 12-14-16 %*
Temperaturbereich kühl oder in unbeheizten Räumen Luftfeuchte über 60% kühl oder in unbeheizten Räumen Luftfeuchte über 60%
Temperatur für Ausflug ab 17°C .
bevorzugtes Holz ist nassfäulepilzvorgeschädigt, Laubholz, meist Stiel- / Traubeneiche Nadel-/Laubholz, Splintholz
Nahrungsbesonderheit Larven fressen Pilzmycel*** .
wahrscheinliche Befallausbreitung im Bereich und um destruktives Holz lokal, Eiablage gern wieder am gleichen Platz
Ursache an / in Baukonstruktion zu suchen Wasser- / Feuchteschäden mit nachfolgendem Befall durch holzzerstörende Pilze lokale Kondensation, Zusammentreffen unterschiedlicher Klimabereiche ungünstige Dampfsperren
*es gibt da recht unterschiedliche Angaben, m.E. ist (über eine längere Zeit) unter 16 % Holzfeuchte der Befall meist schwächlich oder unter 14 % sicher abklingend, unter 12 % nicht mehr zu erwarten
**B. Ridout, Holz-Zentralblatt Nr. 84/85, 17.07.2002, S.1034

***Rafalski, Ausbildungsvorträge zur Sachkunde bekämpfender Holzschutz, Kleinmachnow, 1998

An der Tapete zu beobachten sind deutlich sichtbare neue Ausfluglöcher des Gescheckten / Bunten Nagekäfers, Xestobium rufovillosum. Seine Vorliebe gilt nassfäulegeschädigtem Holz. Sie sehen rechts im Bild, es stimmt. Foto: Rüpke
Zum Indiz links im Bild hier der Beweis: der hinter der Tapete verbaute Eichenbalken weist in der Nähe einen akuten Pilzbefall vom Ausgebreiteten Hausporling, Donkioporia expansa auf. Die Befallsursache ist von außen einwirkendes Wasser. Foto: Rüpke
überwiegend gesund, Querschnitt eines nur im Splintbereich pilzgeschädigten Fachwerkeichenbalkens. Sichtbar die Larvengänge des Gescheckten / Bunten Nagekäfers, Xestobium rufovillosum , der auch nur dieses nassfäulegeschädigte Holz bevorzugt hat. Foto: Rüpke

Dann wird es aber spannend. Mit einfachen aber wirkungsvollen Mitteln geht es den Insekten auf die Schliche. Und dies erfolgt durch Einbeziehung des Personals. Damit wird der Nutzeffekt gesteigert.

Praktische Hilfsmittel beim Monitoringverfahren
Mittel Thylosleim und Packpapier abgehängte Pappen als Klebefallen Lichtfallen (Bau-leichte) Klebefallen, Träger mit Folie oder Sprühkleber UV- Lichtfallen Bodenfallen Lockstoffe Pheromone
Ziel oder Ergebnis Anzahl der Ausflug -löcher je Fläche Bestim- mung und Anzahl, gefangen Bestim- mung Anzahl, gefangen Bestim-mung Anzahl, gefangen Bestim- mung Anzahl, gefangen kriechende Insekten (Hausbock) besseres Anlocken in die Falle


Im Westfälischen Freilichtmuseum in Detmold fand im Juni eine internationale Tagung statt, die sich mit

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diesem Thema beschäftigte. Die Vorträge wurden 2007 hier publiziert.
Ausschluflöcher des Gescheckten- / Bunten Nagekäfers. Wieviele sind neu hinzu gekommen? Werden es mehr oder weniger? Foto: Rüpke Markierungszeichen helfen die Übersicht zu behalten. Sie bringen Ordnung in das Kartierungssystem. Foto: Rüpke Bestehende Löcher können mit Papierklebepunkt abgedeckt werden um weiteren Ausschlupf durch das gleiche Loch zu "enttarnen". Foto: Rüpke
Mit Thyloseleim wird das unifarbene Abdeckpapier eingestrichen und dann aufgeklebt. Foto: Rüpke Klebefallenkästen werden unter befallenen Holzbauteile gehängt und seitlich mit Planken geschlossen. Foto: Rüpke Platten als wiederverwendbare Träger mit Klebefolie oder auch mit Sprühkleber behaftet. Foto: Rüpke
Transportfertig: die Holzkiste mit Einschubführungen, in die die Trägerplatten der Klebefallen eingeschoben werden kommt in eine Alutransportkiste. Foto Rüpke Phromonfallen (Insects limited (Westfield, Indiana, USA) zum Nachweis von Anobiumvorkommen. Foto: Rüpke Mit Gitter (Fledermauschutz) gesicherte Lichtfallen, einfache Bauhandlechten mit Energiesparllampe, werden mit Klebeflächen kombiniert eingesetzt. Foto: Rüpke

Viel Erfahrung und vieles in der Praxis erprobt hat Dr. Uwe Noldt vom HTB im vTI Hamburg, der mit seinen Vorträgen die Fachkollegen immer wieder auf solche Monitoringmethoden aufmerksam macht. Damit wird ein ganzheitliches Herangehen als sinnvolle Alternative immer mehr zur Kenntnis gebracht.

Der große Gewinn kann sein, auf chemische Wirkstoffe und den großen Energieeinsatz verzichten zu können und trotzdem wesentliche weitergreifende Erfolge vorweisen zu können,

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Ansätze mit räuberischen Insekten holzzerstörende Insekten bekämpfen
Biologischer Holzschutz - Grundlegende Beobachtungen
R. Ott, Spurensuche - Untersuchungen über die Entstehung von Bohrmehlhäufchen an Schlupflöchern des Gemeinen Nagekäfers (Anobium punctatum)
1)*: Noldt, U.et al. 2002: Monitoring von holzzerstörenden Insekten und Begleitung von Bekämpfungsmaßnahmen in Freilichtmuseen, in BFH-Nachrichten 40 (2). S. 7-8. Im Internet unter: http://www.bfafh.de/bibl/pdf/qb2002_2.pdf siehe auch: Schriften des LWL-Freilichtmuseums Detmold: Noldt/Michels Hg., Holzschädlinge im Fokus - Alternative Maßnahmen zur Erhaltung historischer Gebäude , 265 S., Detmold, 2007. Der Band widmet sich n.a. auch der Zielsetzung, Grundlagen für (giftfreie) konstruktive Bekämfungsmetoden zu entwickeln.

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