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Lärmschutzwände aus Holz
- ohne Gift!


Abb.1: Lärmschutzwand aus unbehandeltem Lärchen-Kernholz, Baujahr 1990. Sie befindet sich allgemein in sehr gutem Zustand, obwohl der Untergurt in der Vegetationsperiode stark verschattet ist und der vorspringende Sockel für eine erhebliche Beanspruchung mit Regenrückprallwasser sorgt.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat von 1997 bis 1999 ein Projekt gefördert mit dem Titel:

"Ökologische Holzelemente im Verkehrswegebau aus unbehandelten einheimischen Holzarten mit 40jähriger Nutzungsdauer".

Fazit: So etwas ist möglich!

Das Projekt wurde durchgeführt von der

Loharens Ing.-Bau GmbH Carl-Zeiss-Str. 6,
32547 Bad Oeynhausen
in Kooperation mit
Bernhard Leiße, Dipl.-Ing. Holztechnik, Fliederweg 17, 47509 Rheurdt

Einen ausführlichen, neunseitigen Auszug aus dem Projektbericht finden Sie hier zum Download als PDF-Datei .

Wichtige Erkenntnissse sind im Folgenden per Foto und Erläuterung dargestellt.

Abb. 2 (links): Die in Abb. 1 dargestellte Lärmschutzwand zeigt an ihrem Untergurt, dass trotz einer erheblichen Feuchtebeanspruchung infolge Regenrückprallwassers nur das unzulässigerweise vorhandene Splintholz pilzbefallen ist. Das Kernholz ist auch noch nach 10 Jahren vollkommen intakt und befallsfrei.
Abb. 3 (rechts): Detail der Abb. 2: Fast schon 'traditionell' sind Untergurt und untere Bereiche von Staketen, die mit Abstand höchstbeanspruchten Bauteile von Lärmschutzwänden. Sie liegen nicht nur im Rückprallwasserbereich, sondern können bei ungünstiger Sockelausbildung auch Kontakt zu Erdverfrachtungen mit entsprechendem Feuchtespeicherungsvermögen aufweisen. Dennoch ist hier nur das oberflächlich vorhandene Splintholz zerstört; das unmittelbar darunterliegende Kernholz und mit ihm ca. 9 / 10 des Gurtquerschnitts sind seit gut 10 Jahren vollkommen unbeeinträchtigt und das, obwohl formell die Gefährdungsklasse 4 der DIN 68800-3 vorliegt.
Abb. 4 (links): Aus Fehlern bzw. aus holztechnologisch ungünstigen Konstruktionen kann man lernen: Hier eine kleinere Lärmschutzwand aus Lärchen-Kernholz (mit kleinem Restsplintanteil), bei der der konstruktive Holzschutz konsequent umgesetzt worden ist. Die äußerlich erkennbaren Merkmale: nicht vorspringender Sockel, obere Abdeckung, angeschrägte Gurtoberflächen etc.
Abb. 5 (rechts): Ein intensiver Bewuchs wird oft als nachteilig für den Feuchtehaushalt des Lärmschutzwandholzes angesehen, weil er Feuchtigkeit festhalte, das Abtrocknen verhindere, zu verrottendem Laub und festgehaltenen Erdverfrachtungen hinter dem Bewuchs führe. Das Gegenteil ist der Fall: Der Bewuchs wirkt wie ein Regenschirm (trotz mehrtägigen Regens zum Zeitpunkt der Untersuchung war das dahinterliegende Holz trocken) und als Schutz gegen Windverfrachtungen von Erdreich.

Text, Fotos und weitere Auskünfte von:
Bernhard Leiße, Ingenieurbüro für ökologischen Holzschutz, Fliederweg 17, 47509 Rheurdt
Tel. 02845-7191, Fax -607748

Dieser Bericht entstand nach einer seinerzeit noch nicht öffentlich zugänglichen Forschungsarbeit von Bernhard Leiße, speziell zum konstruktiven Holzschutz bei Lärmschutzwänden. Ein neues Buch zum Thema konstruktiver Holzschutz liegt nun von Bernhard Leiße vor. Es hat den Titel

  • "Holzbauteile richtig geschützt - Langlebige Holzbauten durch konstruktiven Holzschutz"

und ist 2002 im DRW-Verlag erschienen. ISBN 3-87181-356-7. ( Inhaltsübersicht und Verlag )

Ein Lieferant von Lärmschutzwänden aus dauerhaften Holzarten ist die Firma Heinrich Fahlenkamp in Bruchhausen-Vilsen.

Weiterer Link zum Thema Lärmschutzwände:
HS-Lärmschutz Gesellschaft mbH aus Nordhorn Ein umfassender Beitrag zum Themenkomplex Holz-Lärmschutzelemente: Gesammelte Informationen aus der Praxis, ein Handbuch für Planer und Lärmschutzanwender

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