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Der Echte Hausschwamm, der gefährlichste Holzzerstörer in Wort und Bild
Schwammbekämpfung
Schimmelpilze
Bläuepilze
andere holzzerstörende Pilze

Tabellen - wichtige holzzerstörende Pilze


Zuordnung wichtiger holzzerstörender Pilze nach Fundorten und Schadbildern
*(Obacht: Bei der Vergesellschaftung von Pilzbefall zeigen sich die Fäuletypen auch nebeneinander, deshalb ist neben dem Fäuletyp auch auf die Auswirkung möglicher komplexer Zusammenhänge zu achten.)
Fundort und Milieu Fäuletypen (Hinweis bei Huckfeldt auf Grenzen) Pilze
holzzerstörende Pilze
meist an verbautem und lagerndem Holz

)* Pilz kann Mauerwerk durchwachsen

Braunfäule, Holzstruktur wird durch Abbau der Zellulose zerstört.
Bild: Das Holz ist brüchig. Ein Zerreiben zwischen Fingern erzeugt feines, braunes Mehl (Lignin)
Echter Hausschwamm, Serpula lacrymans , stets )*
Brauner Kellerschwamm, Coniophora puteana *
Marmorierter Kellerschwamm, Coniophora marmorata ) *
Breitsporiger Weißer Porenschwamm, Antrodia vaillantii )*
Schmalsporiger Weißer Porenschwamm, Antrodia sinuosa ) *
Rosafarbener Saftporling, Oligoporus placenta
Gelber Porenschwamm , Antrodia xantha
Muschelkrempling , Paxillus panuoides
Sägeblättling, Lentinus lepideus
Sklerotien-Fältlingshaut, Leucogyrophana mollusca
Kleine Fältlingshaut, Leucogyrophana pulverulenta ) *
Kiefern-Fältlingshaut, Leucogyrophana pinastri )*
Dach und Fenster und im Freien Zaunblättling , Gloeophyllum sepiarium
Tannenblättling, Gloeophyllum abientinum
seltener am Gebäude, mehr im Freien
Eichenwirrling, Daedalea quercina
Balkenblättling, Gloeophyllum trabeum
Wilder Hausschwamm, Serpula himantioides ) *
Rotrandiger Baumschwamm, Fomitopsis pinicola
am Stamm Schwefelporling, Laetiporus sulphureus
holzzerstörende Pilze
meist an verbautem Holz

)* Pilz kann Mauerwerk durchwachsen

Weißfäule, Holzstruktur wird durch Abbau des Lignins zerstört:
Bild: Fasern. Ein Zerreiben zwischen Fingern erzeugt helle Fasern (Zellulose)

"Rotfäule" genannt, erzeugt aber Weißfäule

Ausgebreiteter Hausporling, Donkioporia expansa
Sternsetenpilz, Asterostroma cervicolor ) *
Riesen- Rindenpilz, Phlebiopsis gigantea
Zimtbrauner Feuerschwamm / Porenschwamm, Phellinus contiguus
Grauender Porling , Diplomitoporus lindbladii
Strahlfüßiger Tintling, Coprinus radians )*
Zweifarbiger Harz-Rindenpilz, Resinicium bicolor
Austernseitling, Pleurotus ostreatus
im Freien verbaut und meist am Stamm Tannenporling, Trichaptum abietinum ,
Schuppiger Porling, Polyporus squamosus
Schmetterlingsporling, Trametes versicolor
Gemeiner Spaltblättling, Schizophyllum commune
Echter Zunderschwamm, Fomes fomentarius
Gemeiner Feuerschwamm, Phellinus igniarius
Angebrannter-, Rauchporling, Bjerkandera adusta
am Stamm der Fichte, auch Kiefer, Lärche, Tanne und Douglasie Fichtenbaumschwamm / Fichtenwurzelschwamm Heterobasidion annosum an Fichte, Lärche, Douglasie
Heterobasidion parviporum an Fichte, Kiefer Heterobasidion abietinum an Tanne
am Stamm durch Wunden und durch Symbiose mit Holzwespen (Sirex sp.) Rotstreifigkeit, Wundfäule vielfältiges Aussehen -eine Form der Weißfäule
Blutender Schichtpilz, Stereum sanguinolentum
Amylostereum areolatum
holzzerstörende Pilze
im Boden
am lebenden Baum
Fichte, Kiefer, Douglasie

an Erle, Buche, Eiche
Rotfäule bzw. Wurzelfäule, Weißlochfäule (Lochfäule, Simultanfäule) durch mengengleichen Abbau von Lignin und Zellulose, Frühholzabbau, Ringschäle
( Erlen -, Buchen-, Eichensterben )
u.a. Kiefernbaumschwamm oder Kiefernwurzelschwamm, Phellinus pini (Trametes pini) ,





verschiedene Phytophthora-Arten
am Stamm Korrosionsfäule (Grenzlinien) Echter Zunderschwamm, Fomes fomentaris
Falscher Zunderschwamm, Fomes igniarius
holzzerstörende Pilze
meist an verbautem Holz
Moderfäule
mit Abbau der Zellulose
nass: schmierig; trocken:
kleiner Würfelbruch
Ascomyceten, Chaetomium-Arten, Fungi imperfecti, Triochoderma-Arten
Holzverfärbende Pilze
(Wegbereiter für holzzerstörende Pilze)
an lagerndem und verbautem Holz
Bläuepilze
mit Verfärbung des Splintholzes, je nach Zeitpunkt:
- Stammholzbläue
- Schnittholzbläue
- Anstrichbläue
verschiedene Erreger z.B.
Ceratocystis, Ophiostoma piliferum, Discula pinicola, Sphaeropsis sapinea;
Cladosporium, Strasseria;
Sclerophoma, Aureobasidium
und viele andere
an im Sand lagerndem Holz Sandbräune, Braunfärbung in Splint+Kern seltene Pilzart, nur bekannt an Holzimporten aus Gebieten der ehem.UDSSR (Bericht : Rafalski)
Schimmelpilze
am lagernden Holz
Oberflächenbewuchs Ascomyceten + Fungi imperfecti
Sonderfall:

Dachlatten unter Dachdeckung, Konstruktionsholz in Lagerhallen und Fabrikanlagen etc

Mazeration, chemische Korrosion von Holz, z.B. Zersetzung des Holzes am Dachstuhl als Folge aggressiver Reaktionen von Baustoffen mit Holz
Komplexe chemische Reaktionen des Dachschiefers. Sie zersetzten hier Dachlatten.

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Die Häufigkeit der verschiedenen Fäuletypen sind sehr unterschiedlich. 2/3 der Schäden durch Gebäudepilze entfallen auf Braunfäuleerreger (darunter die Hälfte allein auf den Echten Hausschwamm und Braunen Kellerschwamm) 1/4 auf Weißfäuleerreger, weniger als 1/10 auf Moderfäulepilke (Huckfeldt 2007).

Lebensbedingungen der technisch und wirtschaftlich wichtigsten holzzerstörenden Pilze an verbautem und lagerndem Holz hinsichtlich Temperatur und Feuchte
deutscher Name
wissenschaftlicher Name
Temperatur °C
normal/

optimal
Holzfeuchte %
normal/

optimal
Auswuchs n. Jahren Trockenstarre
27°/ 20°/ 7,5°C
3)

Wachstum pro Tag in mm 6)
Echter Hausschwamm
Serpula lacrymans (Wulf.) Bond.
3 - 25

18 - 22
17 - 23 8)
(10)-30-40 1)

45 - 90 4)
45 -140 8)
max. 225 4)
0,5 / 1,5 /- 5-8 9)
0,4 - 3,3 )7
6 - 8 2)
Brauner Kellerschwamm, (Warzenschwamm),
Coniophora puteana (Schum. ex Fr.) Karst.
3 - 35

20 - 24
22,5 - 25 8)
45 - 80

50 - 60
36,4 -210 8)
0,5 / 2-3,5 / 4-7 9)
0,9 - 3,7 )7
8 - 13,5
Breitsporiger Weißer Porenschwamm,
Antrodia vaillantii (DC. ex FR.)
3 - 36

27
27,5 - 31 8)


30 - 50
51,5 -150 8)
7 / 9 / >6 9)
1,5 - 2,5 )7
12
Schmalsporiger Weißer Porenschwamm, Antrodia sinuosa . . 1,8 - 2,2 )7
Rosafarbener Saftporling, Oligoporus placenta . . 1,5 - 3,3 )7
Ausgebreiteter Hausporling,
( -Porenschwamm)
Donkioporia expansa (Desm.) Kotl et Pouz.


27
24 - 30 8)


30 - 40
34,4 -126 8)


Zaun-Blättling
Goeophyllum sepiarium (Wulf. ex Fr.) Karst .
5 - 44

32 - 35
28 - 32,5 8)


40 - 60
46,1 -207 8)
bis > 10
Tannen-Blättling
Gloeophyllum abietinum (bull. ex Fr.) Karst.
5 - 36

26 - 35
25 - 27,5 8)
40 - 150

40 - 60
40,1-208 8)
5 / 7 / >7 9)
15
(Schuppiger-) Sägeblättling, (Zähling, Schuppen-)
Lentinus lepideus (Fr. ex Fr.) Fr .
8 - 38

27 - 35
40 - 150

30 - 40
5-7 / >9 / >8 9)
10
Muschelkrempling (Gruben-, Fächerschwamm)
Paxillus panuoides (FR. ex Fr.) Fr .
5 - 29

23 - 26
60 - 120

50 - 70
0,5 / 1-1,5 / 4 9)
Eichenwirrling,
Daedalea quercina (L. ex Fr.)


23 (29)
sehr hoch


6
Allgemeine Hinweise:
Untere Temperaturgrenzen sind im Gebäude nebensächlich. Fost wird vertragen.
Angaben zu Wachstum und zeitlicher Ausbreitung (Geschwindigkeit) sind ganz allgemein. Eine Aussage im Einzelfall erfordert sichere und belegte Kenntnis der örtlichen Verhältnisse und des zeitlichen Befallverlaufes.
Anmerkungen:
1)
Angabe nach Langendorf, der (wie auch andere ohne Beleg) behauptete, auch trockenes Holz (mit Holzfechten von unter 20%) könne abgebaut werden. Eine Möglichkeit zu einem Transport größerer Mengen Wasser über längere Enfernungen (mehr als z.B. 10-20 cm) im Strangmycel wäre dazu die Vorausetzung. Ein Nachweis hierzu ist aber nirgends zu finden. Huckfeldt wies dagegen mit seinem "Stapelversuch" 2003 5) erstmals nach, dass ein Holzabbau erst ab einer Holzfeuchte u = 26,2% und eine Überwachsung (ohne Holzabbau) nur bis u = 21,0 % Holzfeuchte stattfindet. Das spiegelt auch die tägliche Praxis wieder, wo sich tatsächlich zum trockenen Bauteil hin stets zeitlich nachhaltig, oft lang bestehenbleibende, schroffe Grenzen des Holzabbaus vorfinden (z.B. an Balkenauflagern, die sicher langfristig belastet und zeitweise befallen waren.)
2)
nur bei Vorhandensein der entsprechenden Feuchteverteilung. Das Wachstum am Übergang zum trockenen Holz hin verlangsamt sich wesentlich, im Laborversuch nach Huckfeldt lediglich 3 mm pro Woche, mit der Tendenz, bei einer Holzfeuchte von 21% zum Stillstand zu kommen. ( T. Huckfeldt, Ökologie und Cytologie des Echten Hausschwamms (Serpula lacrymans) und anderer Hausfäulepilze , S. 70 ff - "Stapelversuch", Mitteilungen Nr. 213 der BFH Hamurg, Sept.2003)
3) Bei der Trockenstarre geht es wesentlich um etwaiges im Holz verbliebenes Mycel mit Konidien, denn die haben die besten Auskeimbedingungen. Ein Wiederbefall ist dadurch am wahrscheinlichsten. Daher der Gesundschnitt. Der Auswuchs nach Zeit ist abhängig von der Umgebungstemperatur.
4) Quelle T. Huckfeldt, Ökologie und Cytologie des Echten Hausschwamms (Serpula lacrymans) und anderer
Hausfäulepilze, S. 115, Mitteilungen Nr. 213 der BFH Hamburg, 2003)
5) wie vor, S. 71 ff
6) die angegebenen mm-Werte sind allsamt unter Laborbedingungen ermittelt worden. Für die Situation auf der Baustelle sind sie nicht brauchbar. Eine Aussage über die Wuchsgeschwindigkiet ist also seriös nur in der Tendenz anzunehmen.
7)
Schmidt 2003
8 ) Quelle T. Huckfeldt / O. Schmidt, Hausfäule- und Bauholzpilze, Rudolf Müller Verlag, Köln 2006
9)
Theden 1972

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Letaltemperaturen für das Wiederauswachsen von Hausfäulepilzen aus trockenem Holz (ca. u=9-12%) an Kiefernsplintholz nach Huckfeldt
Art des holzzerstörenden Pilzes Letaltemperatur
Ausgebreiteter Hausporling, Donkioporia expansa > 95 °C
Tannenblättling, Gloeophyllum abientinum > 95 °C
Zaunblättling, Gloeophyllum sepiarium > 95 °C
Balkenblättling, Gloeophyllum trabeum > 95 °C
Weißer Porenschwamm, Antrodia vaillantii > 80 °C
Rosafarbener Saftporling, Oligoporus placenta > 80 °C
Sklerotien-Hausschwamm, Leucogyrophana mollusca 75 °C
Brauner Kellerschwamm, Coniophora puteana 75 °C
Wilder Hausschwamm, Serpula himantioides 65 °C
Echter Hausschwamm, Serpula lacrymans 70 °C
Quelle: T.-Huckfeldt, Ökologie und Cytologie des Echten Hausschwamms (Serpula lacrimans) u.a. Hausfäulepilze, Tab. 28, S. 70, Mitteilungen der BFH Hamurg, 2003)

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 Lebensbedingungen hinsichtlich Temperatur und Feuchte der Bläuepilze und Schimmelpilze an lagerndem oder verbautem Holz
deutscher Name,
wissenschaftlicher Name
Temperatur °C
normal/ optimal
Holzfeuchte %
normal/ optimal
Abtötung
Bläuepilze
ca. 100 verschiedene Arten von Bläuepilzen
20 - 35 30 - 150 trocknen
Schimmelpilze
verschiedene Arten
24 - 28 *
(rel. Luftfeuchte deutlich >70%)
30 - 150 *
(Wasseraktivität a.d.Oberfläche > 0,8; 1 = naß 0 = trocken)
trocknen
* Besonderheit: nur bei ständig hoher Luftfeuchte und geringer Luftbewegung ( z.B. hohe Baufeuchte )

Die Tabellen sind u.a. hergeleitet nach

Im Einzelfall ist es denkbar, dass die angegebenen Bedingungen aufgrund komplexer Zusammenhänge an der Baukonstruktion auch abweichen können !

Erläuterung einiger Pilzarten durch Links zu

(Für Hinweise zu toten Links, Fehlern oder neueren Erkenntnissen wären wir dankbar.) zum Textanfang


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