Historie - ältere Holzschutzmittel
- wichtige DDR Holzschutzmittel
(vorläufiger Einblick, ist noch in Arbeit)
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Übersicht: Holzschutzwirkstoffe -
Einführungszeit und Anwendung in DR, BRD, DDR, D
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Anwendungsbereiche älterer
Holzschutzmittel
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DDR Holzschutzmittel (bis 1991 im DDR-Holzschutzmittelverzeichnis
geregelt)
Ältere Holzschutzmittel sind wenig bekannt. Unterlagen zu Formuling der
einst verarbt Holzschutzmittel sind oft nur noch in Patentschriften auffindbar.
Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) führt Unterlagen erst
seit 1962. Danach entwickelte sich das später i.d.R. jährlich
erscheinende Holzschutzmittelverzeichnis des DIBt, das die jeweils zugelassen
Holzschutzmittel bezeichnete.
Vorläufer war das in der DDR seit 1958 bis 1991 i.d.R. jährliche
erscheinende Holzschutzmittelver-zeichnis des Amtes für Standardisierung,
Messwesen und Warenprüfung der DDR (ASMW) das eine geregelte Zulassung
für Holzschutzmittel sicher stellte.
Unsere Recherchen sind durchaus sehr beschränkt und brauchen daher noch
etwas Zeit, um weiter zu reifen. Am Anfang aber schon einmal ein wenig
Bekanntes:
Holzschutzwirkstoffe - Einführungszeit und Anwendung
in DR, BRD, DDR, D
Wirkstoffe, Holzschutzmittel
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Einführungs-zeit allgemein oder Patentjahr |
Anmerkungen zur Verwendung
DR bis
1945, BRD/D ab 1945
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Anmerkungen zur Verwendung
DDR ab
1945 bis 1989
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roher Teer (z.B. Holzteer) |
seit dem Altertum |
Teeröle,Teer-Teerölgemische Karbolineum, Barol, Créosit,
Scafoil, |
GB 1838, USA 1908, Karbolineum um 1930 |
Phenole |
. |
. |
. |
Nitrophenole, Bellit, Thriolith, Basilit |
A 1909, D 1914, D 1913 |
Kohlenwasserstoffe, Mono- und Di-Chlornaphtaline, Xylamon |
D 1935 |
. |
von Ende der 50er bis Ende der 60er Jahre Chlornaphthaline
als Wirkstoffe, die für die Anwendung in Innenräumen
zulässig waren |
Pentachlorphenol (PCP) |
USA 1940 |
bis ca. 1980 danach Ersatzstoff Dichlofluanid 1989
Pentachlorphenolverbots-verordnung (PCP-V) PCP ist jedoch am
europäischen Markt noch vorhanden. |
1960 -1963 Hylotox TCP hell und dunkel, 1963 - 1986 unter
der Bezeichnung Hylotox IP oder Hylotox IP braun, durfte dies nur
im Freien angewendet werden. Weitere Produkte waren:
Hylotox MSB (Natrium-Pentachlor-Phenolat, Prüfprädikate PM und B,
Einsatz in 70-ger Jahren, für den Innenraum zugelassen !) und Hylotox
S (Natruim-Pentachlor-Phenolat, ab 1979, für die Außenanwendung,
Prüfprädikate PM und B). Daneben waren bis 1988 PCP-haltige
Grundierungen im Bereich Fenster und Außentüren möglich |
DDT |
. |
60-er und 70-er Jahre, mit DDT-Gesetz von 1972
verboten |
Verwendung nur bis 1977 in gedeckten Räumen
(Innenräume) DDT zusammen mit Lindan im öligen Holzschutzmittel
Hylotox 59 noch bis 1989 (Übergangsfrist bestand bis
30.06.1991).
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Lindan,γHCH |
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ab 1986 durch den pyrethroiden Wirkstoff Permethrin
ersetzt. Am Markt noch vorhanden, in Deutschland z.Zt. kein
Produktionsverbot |
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Phosphorsäuren |
nach 1950 |
Organische Zinnverbindungen Tributylzinnoxid (TBTO) |
. |
Endosulfan und Furmecyclox 1980 bis 1984 |
Kürzel: TO (z.B. Kombinal TO) |
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Fluorverbindungen, Fluornatrium, Fluorkalium, Fluorzink |
A 1900 |
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Arsen, Thanalit, Thanalith-U, Baselit-A, Baselit-UA |
seit 1730, GB 1873, D 1908 |
bis 1920 nur gegen Insekten, im II.WK vermehrt Arsen in
"UA-Salzen" als Ersatz verwendet |
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Zinksalze |
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Bor, Borax |
ab ca. 1920 |
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zusammengestellt u.a nach: Mahlke-Troschel-Liese, Handbuch
der Holzkonservierung, Springer-Verlag, Berlin, 3.Aufl.1950,
Gagelmann-Borghoff, Probleme der Erkennung und Bewertung von
schadstoffbelasteten Abrisshölzern, Branchenbrief Historische
Baustoffe, 1999, Hinweisen von Detlef Krause, SV-Büro f. Holzschutz
Rostock |
. |
Anwendungsbereiche älterer Holzschutzmittel
Ein sicheres Indiz für die Anwendungsbereiche älterer
Holzschutzmittel sind deren spezifische Eigenschaften.
Spezifischen Eigenarten, wie z.B.
Auswaschbarkeit sind auch bei älteren Holzschutzmittel ein sicheres
Indiz für deren Anwendungsbereiche: |
(ältere) Holzschutzmittel, durch Wasser schnell auslaugbar, sind
in überdachten Bereichen zu finden |
(ältere) Holzschutzmittel, durch Wasser schwer auslaugbar, sind
überwiegend im bewitterten Bereich zu finden |
(ältere) ölige Holzschutzmittel, mit möglichen
Verdunstungsverlusten, sind mehr im Außenbereich, selten in
überdachten Bereichen zu finden |
Chlorzink, Fluornatrium, Kieselfluorzink, Kieselfluormagnesium bzw. die
vielen Handelspräparate. |
U-Salzgemische (z.B. Thanalith-U, Basilit-UA, Osmol-U, Basilit-U,
Triolith-U) bestehend aus:
Floursalzen, Dinitrophenol, Bichromat und Arsensalzen
|
Steinkohlenteeröle, Karbolineen, und Xylamon |
DDR Holzschutzmittel (bis 1991 im
DDR-Holzschutzmittelverzeichnis geregelt)
Wichtige zuvor in der DDR gebrauchte Holzschutzmittel:
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einige wasserlösliche Mittel
(von 1958-91 gab es insgesamt 39 Mittel mit Zulassung, davon waren 28
fluorhaltige HSM)
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HSM-wässrig |
Dohnalit Ull
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Dohnalit U
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Kulbasal B
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Vogel-Fluat
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Natriumfluorid,
Kaliumdichromat,
Kaliumhydrogen-fluorid
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Natriumfluorid,
Kaliumdichromat
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Borsalze |
Zinkhexa-fluorosilikat |
ausgelobte Prüfprädikate |
P, Iv, Ib |
P, Iv |
P, Iv |
P, Iv, Ib |
Eigenschaften |
rosafarben,
kristallin,
schnell fixierend,
Holz wird grün
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rosafarben,
pulverförmig,
fixierend,
Holz wird grün
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pulverförmig,
geruchlos,
nicht flüchtig,
sehr gut fixierend
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farblos
geruchlos
unbegrenzt
lagerfähig
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Anwendung |
gedeckte Räume,
im Freien ohne Erdkontakt,
geschlossene Räume
|
gedeckte Räume,
im Freien ohne Erdkontakt,
geschlossene Räume
|
gedeckte Räume,
geschlossene Räume,
in Stallungen
|
gedeckte Räume,
geschl. Räume,
in Stallungen
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Verarbeitung |
9 %ige Lösung
Streichen,
Sprühen,
Trogtränkverfahren,
Kesseldruckverfahren
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4 %ige Lösung
Kesseldruckverfahren
|
10 %ige Lösung
Streichen,
Sprühen
Trogtränkverfahren
|
30 %ige Lösung
Streichen,
Sprühen,
Trogtränkverfahren
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Mindest-aufnahme |
4,5 kg/m³ |
3 ± 1,5 kg/m³ |
3 kg/m³ |
3 kg/m³ |
ölige Mittel
(von 1958-91 gab es insgesamt 38 Mittel mit Zulassung, darunter 14 mit DDT
und Lindan bei Hylotox) Holzschutzmitteln
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HSM-ölig |
Deltox IT
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Kombinal TO
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Hylotox 59
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. |
Wirkstoffe |
Permethrin |
Tributylzinnoxid
Thiram
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DDT
LindanγHCH
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. |
ausgelobte Prüfprädikate |
Ib, Iv, T |
PM, Iv, Ib, T |
Iv, Ib, T |
. |
Eigenschaften |
schadstoffarm,
gutes Eindringver-mögen, sehr gute Langzeitwirkung
|
unlöslich
gute Langzeitwirkung, anfangs mottenpulverartiger Geruch
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gebrauchsfertig, hell und
ölig
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. |
Anwendung |
geschlossene Räume,
im Freien ohne Erdkontakt,
für Möbel
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geschlossene Räume,
im Freien mit/ohne Erdkontakt
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gedeckte Räume,
geschlossene Räume,
im Freien ohne Erdkontakt,
Möbel
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. |
Verarbeitung |
Streichen,
Sprühen,
Tränken
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Streichen,
Sprühen,
Trogtränkverfahren,
Druckverfahren
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Streichen,
Sprühen,
Tauchverfahren
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. |
Mindest-aufnahme |
45 kg/m³
|
45 kg/m³
|
45 kg/m³
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. |
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Erklärung der
Prüfprädikate:
P: gegen holzzerstörende Pilze - außer Moderfäule, Iv:
vorbeugend gegen Insekten, Ib:
bekämpfend gegen Insekten, T: gegen Termiten, PM:
gegen holzzerstörende Pilze - einschließlich
Moderfäule
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Verordnungen der DDR |
Verordnung über den Schutz von Rohholz, Werkstoffen und
Erzeugnissen aus Holz sowie holzartigen Werkstoffen –
Holzschutzverordnung? (1953) und deren Durchführungsbestimmungen
(1983) |
Literaturhinweise: |
DIN Taschenbuch 132 - Holzschutz, Beuth-Verlag, 1998 |
Langendorff, Holzschutz, VEB Fachverlag Leipzig, DDR, 1988 |
Mahlke-Troschel-Liese, Handbuch der Holzkonservierung,
Springer-Verlag, 1950 |
Leiße, Holzschutzmittel im Einsatz, Bauverlag, 1992 |
Hadert, Holzschutz und Holzveredlung, Elsner Verlagsges. Berlin,
1938 |
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