Insekten

Wie gut, dass der Architekt nicht weiß, dass ich Hausbock bin und beiß!

Ihr Einsatz! - hieß es für uns: Ein Wohnhaus, Baujahr 1900, Dachgeschoss vor 20 Jahren ausgebaut.
Durch eine winzige Luke gezwängt erreichten wir den Spitzboden - ein Treibhaus 25 ° C Wärme im April.
Zerstörungswerk des Hausbocks
Es sah aus wie in einer Mehlkammer: Aus den Sparren rieselte leise das "Mehl". Ausfluglöcher, Kotproben, Nagespäne (Nagsel), Fraßspuren und ein Larvenfund wiesen eindeutig auf das Zerstörungswerk des Hausbocks hin, den gefährlichsten Holzzerstörer unter den Insekten.
Wir mussten den Sanierungsfall feststellen.
Nun die Folgen: Umsetzen der Mieter, Abbruch der Dachwohnung mit Dachstuhl, Neuerrichtung eines Dachstuhls mit einem erneuten Dachausbau. Kosten ca. 200.000,- DM. Wer kann das bezahlen?

Es war die Frage zu untersuchen, warum Befall und Schaden nicht beim Ausbau des Dachgeschosses entdeckt worden war? Denn damals, vor ca. 20 Jahren, wurden die alten Konstruktionshölzer mit einem uns unbekannten Holzimprägniermittel nach Anbringen der Unterspannbahn behandelt. Das verrieten die Spritzer und Kleckse innenseitig auf der neuen Dachunterspannbahn. Dabei waren die damals schon vorhandenen Ausfluglöcher bis ins Holzinnere imprägniert worden.

Der Architekt schien den Schaden seinerzeit entdeckt zu haben, hat er doch innen Gift aufspritzen lassen, vermutlich in der Überzeugung, damit sei die Sache erledigt. Also ein Fall einer falschen Fachberatung oder eines Verschuldens von Organisation und Koordinierung am Bau? Das wäre ein Fall für Juristen. Wir haben dies nicht zu werten, wir stellen nur fest.

Heute steht der Hausbesitzer vor dem Totalschaden, hat kein Geld für eine Sanierung zurückgelegt und fragt sich zu Recht: Warum hat der Architekt seinerzeit keinen Fachmann zu Rate gezogen? Es wäre doch kein Honorarproblem gewesen, da er diese Zusatzkosten mit dem Bauherrn hätte abrechnen können. Der hätte das auch gern bezahlt. - Wie gut, wenn man es weiß!

Weitere Informationen über den Hausbock finden Sie auf einer Übersichtsseite und auf der Informationsseite zur Vorbeugung durch die Verwendung von Farbkernhölzern .


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