Pilze"Pilzinfizierte" Dachziegel: Eine Gefahr für den Dachstuhl?
Notruf einer Ziegelei: Ein Bauunternehmen will eine große Lieferung von
Dachziegeln nicht bezahlen, da man darauf einen weißen Pilzbelag gefunden
hatte.
Für den Sachverständigen war schnell zu erkennen, dass es sich bei dem
Pilz um den "weißen Porenschwamm" handelte. Die Frage war nur, was machte der
auf den Dachziegeln, wo er doch gar nichts zum "Fressen" finden konnte?
Es blieb die entscheidende Frage, ob der Pilzbefall auf den Ziegeln für die damit eingedeckten Häuser eine Gefahr bedeutete: Nein, lautete die klare Antwort, zumindest wenn die Häuser richtig gebaut worden waren. Nach DIN 68 000-2 (5.2) ist Holz "mit möglichst dem Feuchtegehalt einzubauen, der während der Nutzung als Mittelwert zu erwarten ist", im Falle eines Dachstuhls also mit 15 ± 3%. Solches Holz ist zu trocken für den Befall durch Pilze. Beim Einbau feuchteren Holzes muss sichergestellt sein, dass es spätestens nach sechs Monaten auf unter 20% Holzfeuchte abgetrocknet ist. Wenn diese Bedingungen nicht gegeben sind, liegt ein Baufehler vor. Dieser führt auch ohne eine vorherige Infektion der Ziegel zu Pilzschäden, da die Sporen holzzerstörender Pilze praktisch allgegenwärtig sind und auskeimen, wenn Holz länger als sechs Monate mehr als 20% Holzfeuchte enthält. [zurück zur vorigen Seite ] [zurück zur Übersicht ] home |