Zuordnung wichtiger holzzerstörender Pilze nach Fundorten und Schadbildern | |
Echter Hausschwamm |
|
Blättlinge | Tintlinge |
Sternsetenpilz | Schleimpilze im Gebäude |
Muschelkrempling | Rosafarbener Saftporling |
Bläuepilze | Gallerttränen |
Feuerschwämme, Phellinus spp | Zweifarbiger Harz-Rindenpilz |
Brauner Kellerschwamm | andere Gebäudepilze |
junger Fruchtkörper des Weißen Porenschwamms, Antrodia spp. Foto: Rüpke |
Die Weißen Porenschwämme befallen an der Baukonstruktion bevorzugt Nadelholz. Sie haben einen hohen Holzfeuchteanspruch, der weit über der Fasersättigung liegt. Optimale Bedingungen liegen bei 51,5 % -150% (Müller/Gierhardt 1950).
Ein Holzabbau, bei Kiefernsplintholz gemessen, beginnt bei einer Holzfeuchte von 28,6%, das Holz wird noch bis 22,4 % überwachsen (Huckfeldt 2005).
Häufigster Vertreter der Gruppe der Weißen Porenschwämme, Antrodia spp. sind der Schmalsporige Weiße Porenschwamm, A.sinuosa und der Breitsporige Weiße Porenschwamm, A. vaillantii, sowie der Gelbe Porenschwamm, A. xantha und die eher außer halb der Gebäude anzutreffende Reihige Tramete, A. serialis,
Die Weißen Porenschwämme gehören neben dem Echten Hausschwamm, dem Braunen Kellerschwamm und dem dem Ausgebreiteten Hausporling zu den vier wichtigsten Gebäudepilzten.
Die im Obverflächenmycel eingebetteten Mycelstränge des Weißen Porenschwamms sind schneeweiß und bindfadenähnlich von weicher und biegsamer Struktur. Sie verästeln sich oberflächig in Etappen. Am Zuwachsrand enden sie in einer Fächerstruktur auf ebenen Untergründen oft eisblumenartig. Je älter, desto besser lassen sie sich vom Untergrund abheben. Die Stränge bleiben auch alt und trocken biegsam, älter werden sie chremefarben. Im Querschnitt sind die Stränge von rund bis flach ausgebildet.
Der Pilz erzeugt eine intensive Braunfäule. Der typische Würfelbruch ist hellbraun und damit auffällig heller, als man sonst die Braunfäule kennt.
Weißer Porenschwamm hat eine auffällig hellem Würfelbruch (Braunfäule). Foto.: Rüpke |
Kesseldruckimprägnierte Palisaden, befallen vom Weißen Porenschwamm. Auch hier erkennbar, ein auffällig heller Würfelbruch. Foto.: Rüpke |
Wegen seines hohen Feuchteanspruchs ist der Weiße Porenschwamm eher im feuchten Keller oder am undichten Dach oder an den außen verbauten Holzbauteilen am Erdkontakt zu finden.
Fruchtkörper, Breitsproiger Weißer Porenschamm, Antrodia vaillantii mit 2-4 Poren / mm mit unregelmäßigen eckigen Poren. Foto: Rüpke |
Fruchtkörper, Schmalsporiger Weißer Porenschwamm, Antrodia sinuosa, 1-3 Poren / mm, unregelmäßig und abgerundet, Foto: Rüpke |
Poren bei der Reihigen Tramete 2-4 pro mm bis 20 mm tief , die Fruchtschicht ist geschichtet. Foto: Rüpke |
Fruchtkörper, Gelber Porenschamm, Antrodia xantha, mit 3-7 Poren / mm mit unregelmäßigen eckigen Poren. Foto: Bretschneider |
Zur makroskopischen Unterscheidung der einzelnen Antrodiaarten eignet sich gut das Porenbild am Fruchtkörper. Die Poren sind alle ungleichmäßig. Beim Breitsporigen Weißen Porenschwamm sind jedoch die Poren deutlich eckiger als beim Schmalsporigen Weißen Porenschwamm, bei den Tramenten sind die Poren tiefer und in Fruchtschichten abgesetzt. der gelbe Porenschwamm ist farblich abgesetzt und die Poren neigen zum Aufreissen, was zu entsprechend größeren Formen führt.
Das Strangmycel ist in Oberflächenmycel eingebettet. In weniger feuchten Bereichen ist das Strangmycel deutlicher ausgebildet. Das Mycel überwächst auch mineralische Baustoffe. Älter und trocken wird das Mycel auch cremefarben.
Vitaler Befall mit schneeweißen Strängen im Oberflächenmycel eingebettet an der Unterseite einer Dielung. Foto: Rüpke |
Schon älterer Befall mit schneeweißen Strängen im Oberflächenmycel eingebettet an der Unterseite einer Dielung. Foto: Rüpke |
Vitaler Befall mit schneeweißen Strängen im weniger ausgeprägten Oberflächenmycel eingebettet an der Unterseite einer Gipskartonplatte. Foto: Rüpke |
Altes, trockenes Befallsbild mit chremefarbenen Strängen im weniger auffälligem Oberflächenmycel eingebettet an Gipsfaserplatte. Foto: Rüpke |
Übersicht der Hyphentypen mit einigen Merkmalen zur mikroskopischen Bestimmung.
In der Praxis fallen oft Schäden durch Weißen Porenschwamm an kesseldruckinprägnierten Palisaden auf. Diese werden im Garten und Landschaftsbau gern als Stufen oder Begrenzungspalisaden im Erdreich verbaut. In Schon in kurzer Zeit schafft es der Weiße Porenschamm, trotz der Druckdurchtränkung mit chemischen Holzschutzmittel, die Hölzer dennoch durch eine intensive Braunfäule zu zerstören.
Wie oben schon erwähnt, sind sehr feuchte Bereiche bei Baufehlern im Übergang zur Gründung und bei Undichtigkeiten am Dach die Hauptbereiche, wo man im Gebäude den Weißen Porenschwamm häufig antreffen kann. In neuerer Zeit trifft man ihn auch vermehrt bei Holzrahmenkonstruktionen an. Die Befallsursache ist dann i.d.R. ein unzulässig hoher Tauwasseranfall, oft durch Fehler in hochgedämmten Außenwand- oder Dachkonstruktion.