Ein Hausbockbefall beginnt (n.a.) mit der Eiablage an ausgewählten Nadelsplinthölzern, die vom Hausbockkäfer an arttypischen Geruchsstoffen erkannt werden. Die Sache ist aber erst erfolgreich, wenn sich die Eilarven in das sichere Holzinnere eingefressen haben. Die Holzoberfläche muß dazu, ohne weitere Hemmnisse, eine Eiablage in kleine 0,3-0,6 mm breite Risse ermöglichen. An diese Bedingungen knüpfen sich Überlegungen,
Die Überlegung das Holz durch Einfluss auf die Gerüche für den Hausbockkäfer "unkenntlich zu machen" ist schon über 70 Jahre alt und besticht schon durch die Idee an sich. Das Problem war bislang, die flüchtigen Geruchsstoffe zu entfernen oder durch andere zu überdecken. Heute ist dieses Problem mit der zunehmend geforderten technischen Trocknung von Bauholz "wie von selbst" gelöst. Die Erhitzung in der Trockenkammer verflüchtigt die Geruchsstoffe, das Holz wird für den Hausbockkäfer "unkenntlich". Die ganze Sache erfolgt "sowieso", als kostenloser Nebeneffekt. Im Holz müssen keine chemischen Stoffe eingebracht werden.
Schon lange zuvor ist der Weg der mechanischen Einkapselung der Holzoberfläche mit unterschiedlichesten chemischen Stoffen überwiegend erfolgreich verfolgt worden. Mit der sogenannten Holzversteinerung wird die Oberfläche für eine Eianlage wirksam geschlossen. Allerdings setzen die chemischen Stoffprozesse im Wechselspiel mit den Eigenschaften des Holzes an sich auch technische und wirtschaftliche Grenzen.
Welcher Weg der erfolgreichere sein wird, oder schon längst ist, soll hier hinterfragt werden.
In der Praxis werden verschiedene Stoffe zu einer Einkapselung des Holzes genutzt. Z.B. die Verkieselung wird seit Jahrzehnten als bekannteste Awendung vermarktet (Holzversteinerung) und als ein alternatives bekämpfendes und vorbeugendes Verfahren gegen Hausbock beworben. In der Praxis blieb solchen Verfahren jedoch mangels ausreichender Untersuchungen eine Anerkennung als Regel der Technik bis heute verwehrt.
Die Maskierung der Duftstoffe am Holz selbst, nach einer technischen Trocknung bei Bauholz, gilt dagegen nach DIN 68800 Teil 1, in der Gebrauchsklasse 1 unter Dach, als wirksam, einen Bauschaden durch Insekten zu vermeiden. Erst das Auffinden verschiedener Duftstoffe am Nadelholz, die der Hausbock mit seinem Geruchssinn sucht, sichern ihm durch das Auffinden einer ausreichende Nahungsquelle eine lohnenswerte Eiablage und somit seine Arterhaltung. Diese Duftstoffe zum Beispiel durch eine schnelle Verflüchtigung bei der technischen Trocknung verschwinden zu lassen, ist viel einfacher, als Holz mit vielerlei Stoffen mechanisch zu versiegeln.
Tab.1: | |
Mechanische Sperre durch Einkapseln | Geruchssensorische Sperre durch Maskieren |
Effekt | Effekt |
Holzoberfläche wird für Eilarven undurchdringbar. Die Eiablage vom Hausbock bleibt erfolglos. | Täuschung des Geruchssinns vom Hausbock. Er kann das Holz als solches nicht mehr erkennen. |
Wirkung | Wirkung |
Das Nadelsplintholz als Nahrungsquelle soll rein mechanisch an der Holzoberfläche unzugänglich gemacht werden. Die Eilarven vom Hausbock können sich nicht einfressen. | Der Geruchssinn der Hausbockkäfer wird getäuscht. Er kann das für die Eiablage von ihm bevorzugte Nadelsplintholz nicht mehr als solches erkennen. Die Käfer werden nicht angelockt. |
möglicher Weg | möglicher Weg |
durch Stoffeinlagerung (z.B. Versteinerung) | durch Geruchsbeseitigung (z.B. techn.Trocknung) |
Vorteile | Vorteile |
weitere Modifizierung von Holz möglich | Nebeneffekt bei der technischen Holztrocknung |
Grenzen | Grenzen |
begrenzt anwendbar, aufwändig, kostenintensiv | außer Trocknungstechnik nichts nennenswertes |
Anerkannte Regel der Technik ? | Anerkannte Regel der Technik ? |
Nein.Hinsichtlich einer Schutzwirkung gegen Insektenbefall liegen noch keine ausreichenden Untersuchungen vor. (Anhang A, DIN 68800-1:2009-09) |
Die technische Trocknung bei Bauholz gilt nach DIN 68800 Teil 1, in der Gebrauchsklasse 1 unter Dach, als wirksam, einen Bauschaden durch Insekten zu vermeiden. |
In den Zusammensetzungen Kieselsäure+Natriumoxid/Kaliumoxid als Wasserglas oder Kaliwasserglas sind oberflächige Verkieselungen von Holzbauteilen im Brandschutz bekannt. Auf älteren Dachstühlen lässt sich dieser milchigweiße Überzug noch oft feststellen. Er sollte nach 1942 ein (letztendlich aber untaugliches) Mittel gegen die Brandminen und Brandbomben bei den Luftangriffen auf die deutschen Städte sein. Heute kann man allerortens feststellen, damals so behandelte Hölzer sind bis heute auch recht unversehrt von Insektenbefall geblieben.
Daher wurden im vorbeugenden Holzschutz auch solche Verfahren durchprobiert. Ein Verkieselungsprozess benötigt jedoch Jahre, was bei einer solange bestehenden Wasserlöslichkeit die Anwendung an Hölzern im Freien oder mit Erdkontakt ausschloss. Allein ein Verbau unter Dach bleibt möglich.
Ein wirklich dichtes Einkapseln von Holz ist wegen wechselnder Holzfeuchten und der davon bedingten Rissbildung (Anisotropie) schwer zu erreichen. Die Überlegung zu einer Verkieselung, durch Einbringen ausfüllender Bindemittel, erscheint dabei als eine Lösung.
Bei der Anwendung zu modifiziertem Holz durch Druckimprägnierung oder Oberflächenbehandlung führten die eingebrachten Modifizierungsstoffe wie Wasserglas, Kieselsole oder Alkyl-/Alkoxy-Silkane allerdings zu einer völlig unwirtschaftlichen Gewichtszunahme von 20 50%.
Im Zuge der Entwicklung entstand ein weiterer Abzweig, der zur Holzmodifizierung. Das erschließt Möglichkeiten "neu geschaffener" Holzarten.
Neu erkannt wurde, dass neben dem Sexuallockstoff des Männchens auch der Duft der entsprechenden, für die Eiablage aussichtsreichen Holzart vorhanden sein muss. Auch hierfür ist ein spezieller, den Holzduft empfangender Rezeptor an den Antennen des Weibchens vorhanden. Nur dann kommt das Weibchen dorthin, um zu kopulieren und die Eier abzulegen. Der männliche Hausbock muss natürlich den geeigneten Platz zur Eiablage zunächst selbst erreichen, um dem Weibchen das entscheidende Signal geben zu können. Es hilft ihm dabei ebenfalls ein Antennenrezeptor, der aber den Geruch von Holz aufnimmt. Je frischer das Holz, desto intensiver der flüchtige Duft, der von ihm ausgeht, da Terpene, ätherische Öle und Harze noch in der unmittelbarsten, obersten Holzschicht enthalten sind.
1943 berichtete Günther Becker1 über die Prüfung des Geruchssinnes vom Hausbock auf verschiedene Duftstoffe am Nadelholz, vor allem die im Kiefernholz vorkommenden ätherischen Öle. Diese Stoffe verflüchtigen sich im Lauf der Jahre, das Signal für den Käfer wird immer schwächer, weshalb älteres Holz zur Eiablage gemieden wird. Erst ein Anschnitt infolge einer Bearbeitung würde dies aufheben.
Schon die älteren Ausgaben der DIN 68800 (beginnend nach dem sogenannten "Holzschutzmittelskandal") verschafften Becker`s Erkenntnissen ein wenig mehr Wirkung. Gegen den bitteren Widerstand der chemischen Industrie wurde die Regel anerkannt, dass ein Neubefall von bis dahin nicht befallenem Holz ab ca. 60 Jahren zumindest statistisch selten und daher als weniger wahrscheinlich anzunehmen ist. Das bestätigte, nun nach DIN, ein späterer vorbeugender Holzschutz ist grundlos. Dennoch gab es Ausnahmefälle, wo auch historisches Nadelsplintholz, möglicherweis nach frischem Anschnitt, von Hausbock befallen wurde, aber es waren stets Ausahmen.
Zur Zeit sind Verfahren zur Maskierung durch gezielte Geruchstäuschung noch ein Traum. Der Ansatz der Forschung ist aber gegeben. Wenn das Holz durch den Eigengeruch seine Feinde selbst anlockt, kann ein diesen Holzduft maskierender Ersatzduft die Schädlinge fehlleiten? Denn würde das Hausbockmännchen derart vom eigentlichen Holz abgelenkt, dass er ein stärkeres Signal als den "natürlichen Holzgeruch" erkennt (etwa eine Lockstofffalle), wird in der Folge auch das Weibchen fehlgeleitet. Ob es dann in die Falle geht, die Begattung gestört wird oder die Eiablage an einem "falschen" Ort erfolgt, das wäre noch zu erforschen. Würde das Holz durch Maskierung Fehlleiten der Gerüche erst gar nicht erkannt, bliebe zumindest dieses Holz unversehrt.
Über Fortschritte oder gar Erfolge von der Maskierung der von Holz ausgehenden Lockstoffe ist wenig bekannt. Die forschungsweise Anwendung allein des synthetischen Pheromons in Hausbockfallen blieb am Ende erfolglos, weil diese Stoffe in der praktischen Anwendung unter Dach zu leicht flüchtig sind. Gerade im Zeitraum des Ausflugs herrschen dort zu hohe Temperaturen.
Wäre das sonst befallsgefährdete frische Holz durch stoffverfälschende Gerüche maskiert oder fehlten eben die holzarttypischen Geruchsstoffe gänzlich, fehlte das Geruchssignal und der Haubockkäfer würde diesen Ort zur Eiablage meiden. Der Überlegung, den vom Holz abgehenden holzarttypischen Lockgeruch zu maskieren, steht gegenüber, diese speziefischen Gerüche vor einer Befallsgefährdung einfach schnell genug zu verflüchtigen. Das letztere erwies sich unter dem Einfluß einer Holzerhitzung als viel einfacher. Ist es die ganz einfache Lösung?
Der fast zufälliger Weg, die den Hausbockkäfer zur Eiablage lockenden Geruchsstoffe einfach schnell zu verflüchtigen, ergab sich mit der heute zunehmend gebräuchlichen technischen Trocknung von Nadelbauholz. Obwohl schon vor 70 Jahren vermutet, war es praktisch ein überraschend willkommender Nebeneffekt, als man praktisch feststellen konnte, technisch getrocknetes Holz wird unter Dach so gut wie nicht vom Hausbock befallen.
Die Forderung nach ausreichend trockenem Bauholz <20% oder <18% unter dem heute gegebenen Zeitdruck, zwang zudem die Holzlieferanten Bauholz technisch zu trocknen, in nun viel größerem Umfang als jemals zuvor geschehen.
Wenn der Nebeneffekt, die speziefischen Geruchsstoffe, die den Hausbock anlocken, nach der technischen Trocknung an den Holzoberflächen in ausreichendem Maße verschinden läßt, wird der Hausbockkäfer diesen Lockstoff nicht mehr erkennen. Was liegt näher, als dies an einer Vielzahl von Holzkonstruktionen mit der Suche nach Hausbockbefall in der Baupraxis zu überprüfen?
Die statistischen Untersuchungen (Aicher, Radivic, Volland, 2000) über lange Zeit hatten zum Inhalt, dass an technisch getrocknetem Holz eine Gefahr durch Insektenbefall nicht nenneswert ist. Das kann bedeuten, das Ziel, eines gegen zumindest den Hausbock vorbeugenden Holzschutzes, ist bei technisch getrocknetem Holz höchstwahrscheinlich durch die Verflüchtigung der Lockstoffe und vielleicht auch wegen der zudem geringen Rissbildung ganz nebenbei erreicht.
Die Untersuchungen von Aicher, Radivic, Volland fanden wohl nun ihren Niederschlag in der neuen Fassung DIN 68800-1 (2011-10). Dort steht im Abschn.4, dass für Bauteile aus Brettschichtholz und Brettsperrholz in den Gebrauchsklassen 1 und 2 erfahrungsgemäß die Gefahr eines Bauschadens durch holzzerstörende Insekten nicht zu erwarten, bei anderen bei Temperaturen ≥ 55 °C technisch getrockneten Hölzern als unbedeutend einzustufen ist. Nicht nur, dass diese 55°C ohne jegliche Rahmenbedingungen deutungsabwartend dastehen, die Norm kehrt (ganz untypisch) ohne Fußnote alle gegenteiligen Erkennisse neuerer Untersuchungen (z.B. Hertel, 2010) unter den Tisch. Das ist nicht lebensfremd, aber die Normanwender und Endverbraucher erfahren nicht die ganze Wahrheit. Die Norm vereinfacht eine ansich widersprüchliche Forschung. Mit so einer lockeren Herangehensweise kann aber ohne Not der Anspruch verloren gehen, als allgemein anerkannte Regel der Technik zu gelten.
Sicher ungewollt, können so Fußangeln enstehen. Für Anwender und Verbraucher bedeutete ein möglicher Befall (der lt. DIN nicht zwansgläufig die Gefahr eines Bauschaden bewirkt), dass dann eine mangelhafte Werkleistung vorläge, die es nach DIN-Aussage ausdrücklich nicht zu erwarten gab. Ein Befall durch holzzerstörende Insekten, der nicht die Gefahr eines Bauschades bewirkt, mag technisch verständlich sein und ist sicher nicht lebensfremd - aber juristisch wird dies sicher anders gesehen und bewertet werden. dann kann es lapidar heißen, der Auftragnehmer hat den zugesicherten Erfolg (kein Befall möglich) nicht erreicht. Und was dann, liebe DIN?
Wegen der Vereinfachung, hier gleich noch der Hinweis: das oben gilt für Insekten an verbautem Nadelholz und nur in der Gebrauchsklasse 1 (durch Insekten gefährdet, unter Dach verbaut). Es gilt nicht für eine höhere Gefährdung. Der verbreitete Irrglaube, technisch getrocknetes Holz kann man außen bewittert verbauen ist erfahrunghsgemäß nicht einfach auszumerzen (Wissenswertes zur Verwendung von KVH und BSH als tragende Holzbauteile im Außenbereich). Es gilt auch nicht für Laubholz, denn fast alles mit t ≥ 55 °C technisch getrocknete Laubholz mit Splintanteil kann sehr wohl von Insekten befallen werden, auch in der Gebrauchsklasse 0. Lebensnah kann man aber hinzufüge, beim Konstruktionsholz betrifft es fast immer nur das (unbedeutende) Splintholz der Eiche, alles andere ist üblicherweise Nadelholz. Die Gefahr ist also gering.
Bei allem Gemäkel, zu dieser Regelung in der neuen DIN 68800-1, im Ganzen gesehen, ist sie ein wahrer Fortschritt, denn der Vorrang des baulich konstruktiven Holzschutz läutet den Wandel zum Besseren ein.
Tab. 2: Gefahr von Insektenbefall an ( ≥ 55 °C) technisch getrocknetem Nadel- und Laubholz | |||||
unter Gebrauchsbedingungen der Gebrauchsklasse | 0 | 1 | 2 | 3 | 5 |
Nadelholz, Befall durch Insekten möglich bzw. zu erwarten? | |||||
Laborversuche, nur Hausbock (Hertel, 2010) | - | Befall möglich 2 | - | - | - |
Untersuchung, nur Hausbock (Aicher, Radivic, Volland, 2000) | - | äußerst selten 2 | - 3 | - | - |
Praxis des Verfassers, alle Insekten | nein | äußerst selten 2 | ja | ja | ja |
statistische Wahrscheinlichkeit | nein | äußerst selten 2 | ja | ja | ja |
DIN 68800-2 (09-2009) | nein | nein* | ja | ja | ja |
Laubholz, Befall durch Insekten möglich bzw. zu erwarten? | |||||
Laborversuche, nicht bekannt | - | - | - | - | - |
Praxis des Verfassers, alle Insekten | ja 1 | ja | ja | ja | ja |
statistische Wahrscheinlichkeit | ja 1 | ja | ja | ja | ja |
* ist als unbedeutend einzustufen |
Berichte über Hausbockschadensfälle an technisch getrocknetem Bauholz (z.B. MH, BSH und KVH) gibt es nur wenige. Einerseits liegen Rraxiserkundungen (Aicher, Radivic, Volland, 2000) vor die das Risiko eines Befalls als nicht nenneswert einstufen und anderseits gibt es auch dazu völlig widersprüchliche Laborversuche (Hertel 2010). Tatsache ist, auch technisch getrocknetes Holz wurde vereinzelt befallen. Zum einen erfolgte über längere Zeit eine Untersuchung an in Gebäuden verbautem unbehandeltem Brettschichtholz in den Nutzungsklassen 1 und 2 )1, die dort keinen nennenswerten Hausbockbefall feststellen konnte )2. Andererseits entwickelten sich versuchsweise in Leimholz eingesetzte Hausbocklarven nicht nur prächtig, sie durchfraßen überraschenderweise problemlos die (bis dato undurchdringbar angenommen) Leimfugen und wanderten großräumig von Brett- zu Brettschicht )3. Schuhmacher von der Materialprüfanstalt (MPA) Berlin/Brandenburg berichtete über Versuche, die Entwicklung von (künstlich eingesetzten?) Hausbocklarven speziell in technisch getrocknetem Holz zu ergründen. Sie gediehen prächtig, ja teil sogar besser, als bei nicht technisch getrocknetem Holz. Bei der 26. Holzschutz-Tagung(vormals DGfH-Holzschutz-Tagung) berichtete Hertel über neue Erkenntnisse zur Anfälligkeit von Holz nach unterschiedlicher Vorbehandlung gegenüber dem Hausbockkäfer, dabei ging es auch um die Duftorientierung und Labortests zur Anfälligkeit von kammergetrocknetem Holz. Wissenschaftliche Untersuchungen zur eindeutigen und ganzheitlichen Aufklärung dieser Widersprüche, sind uns bis heute nicht bekannt, ähnliche Untersuchungen zu technisch getrocknetem Holz und Befallsmöfgichkeit durch Gemeinen Nagekäfer übrigens auch nicht. War sie vielleicht nur zu leicht, die Auflösung des Rätels? In letzter Zeit wurde das Rad noch einmal erffunden den zuvor eher unbeachtet gebliebenen Forschungen aus den 1940er Jahren vermehrt Aufmerksamkeit zuteil. Es ging schon damals um die Frage der Holzinhaltstoffe (Geruchsstoffe), die sich bei der Holzerhitzung an dessen Oberfläche gegen 0 verflüchtigen. Diese Geruchsstoffe sind für den Hausbock von entscheidender Bedeutung für seine Entscheidung, wo die Eiablage erfolgt. Fehlen diese Geruchsstoffe, wird dieses Holz vom Hausbockkäfer nicht zur Eiablage ausgewählt. Es ist wie maskiert- oder man könnte es mit irreführenden Duftstoffen maskieren, also unerkennbar machen. Dieser Effekt ist die vielleicht für viele Beteiligte eine zu einfache Lösung des Rätsels, warum zuvor technisch getrockenetes Holz vom Hausbock nicht befallen wird, aber künstlich in das Holz eingesetzte Eilarven sich dennoch gut entwickeln können. Einfach kann eben sehr schwierig sein. Es gibt die gesetzliche Vorgabe, den Einsatz von Bioziden soweit als möglich zu mindern. Auf dem Weg dahin sollte nichts vereinfacht werden. Widersprüche in Aussagen sind an Wechselbeziehungen gebunden. Alle bestimmenden Faktoren sind zu erforschen, denn Planer wie Auftragnehmer wollen mögliche Mängel auschließen. |
) 1 Nutzungsklasse 1 nach prEN 1995-1-1 = Materialfeuchte bei 20°C und relative Luftfeuchte nur einige Wochen im Jahr über 65 %. Nutzungsklasse 2 nach prEN 1995-1-1 = Materialfeuchte bei 20°C und relative Luftfeuchte nur einige Wochen im Jahr über 85 %. ) 2 Aicher, Radivic, Volland, "Befallswahrscheinlichkeit durch Hausbock bei Brettschichtholz" Otto-Graf-Instituit, Uni Stuttgart 2000 ) 3 Csymorek. S. "Zur Befallbarkeit von Brettschichtträgern durch den Hausbock, Hylotrupes bajulus(L.)" Holzzentralblatt, DRW-Verlag |
Holzfragen Literatur zum Thema: Fazit zu den Feldversuchen "Unempfindlichkeit von technisch getrocknetem Holz gegen Insekten", Informationsdienst Holz, Spezial, November 2008 |
Literatur: 1 Becker, Günther; Sinnesphysiologische Untersuchungen über die Eiablage des Hausbockkäfers, 1943, Mitteilung aus dem Vierjahresplaninstitut beim staatlichen Materialprüfungsamt Berlin-Dahlem
Literaturhinweis: http://www.uni-goettingen.de/de/118069.html
Wahrnehmung von Gerüchen Holz von der Europäischen Hausbock Hylotrupes bajulus. Verbesserung der IPM-Systemen. Publikation: WEISSBECKER, B., Holighaus, G. & Schütz, S. (2004): Gaschromatographie mit massenspektrometrischen und electroantennographic Erkennung: von Holz Geruchsstoffe durch direkte Kopplung von Insekten Geruchssinn und Massenspektrometrie. - J. Chromatography A 1056: 209-216.