Gastautor: Oscar González Prieto |
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Oscar G. Prieto
Forstwissenschaftler oscargprieto@yahoo.es |
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europäische Erdtermiten (Bodentermiten) der Gattung Reticulitermes (Rhinotermididae) | |
Mitbringsel Trockenholztermiten: Praxisfall | |
Holz und "angreifende Organismen" Anforderungen an Vollholz an Dauerhaftigkeit und Resistenz aus Gebrauchsbedingungen und Beanspruchung |
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Holzwerkstoffplatten, Gefährdung |
Trockenholztermiten werden als die primitivste Termitenart angesehen. Sie leben direkt in dem Holz, das sie zerstören und brauchen keinen direkten Kontakt mit der Erde, obwohl sie sich manchmal in Elementen in Bodennähe (Pfosten, etc.) aufhalten. Der Begriff "Trockenholztermiten" ist streng genommen nicht richtig, da sie zum Überleben Wasser brauchen. Das Geheimnis dieser Termiten ist, dass sie mittels Stoffwechsel Wasser aus dem zerstörten Holz gewinnen können. Einige Arten der Trockenholztermiten, z.B. Cryptotermes brevis (Walker), können bei hoher Luftfeuchtigkeit oder wenn freies Wasser im Holz ist nicht überleben, da sie die Feuchtigkeit nicht regulieren und so optimale Bedingungen herstellen können. Andererseits besitzen Trockenholztermiten, z.B. Kalotermes spp, Kohlenwasserstoffe und Zementschichten in der Kutikula, die sie gut vor Austrocknung schützen, ganz im Gegensatz zu den Erdtermiten, z.B. Reticulitermes spp., die kaum Schutz in ihren feinen Kutikula haben und daher z.B. vor Luftströmungen, die eine Dehydrierung bewirken können, fliehen müssen (die lateinische Bezeichung "lucifugus" sollte besser in "aerifugus" umgenannt werden). Sie regulieren ihren Wasserhaushalt, indem sie mehr oder weniger Wasser mit ihren Exkrementen ausscheiden. Bei hohem Feuchtigkeitsgehalt ist der Kot daher flüssig und bei niedrigem Feuchtigkeitsgehalt, resorbieren sie Wasser in ihren Mastdarm und scheiden trockenen Kot in der typischen Pellet-Form aus.
Alle Arten von Trockenholztermiten sind sozial organisiert. Sie leben in Kolonien von etwa 100 bis etwa 1000 Individuen (die Zahl der Individuen hängt von verschiedenen Faktoren ab) und leben in dem Holz, von dem sie sich ernähren. Ihre "Wohnung" hat normalerweise keine besondere Struktur, sondern ist ein diffuses System von Gängen, die stark abgerundet sind und nicht der Faser des Holzes folgen. Durch dieses Gangsystem bewegt sich die Kolonie auf der Suche nach neuen Nährstoffen und optimalen Bedingungen. In einigen Fällen werden mit Sägemehl und Kot einige Gänge fest verschlossen, um Schwankungen der optimalen Bedingungen zu vermeiden. Grundsätzlich gibt es fünf Arten von Individuen in einer Trockenholztermitenkolonie (Miller, 1969): Larven, Arbeiterinnen, Soldaten, Züchtertermiten und Nymphen (oder falsche Arbeiterinnen). Die Nymphen können eine Verwandlung durchlaufen, durch die sie einen ausreichenden Schutz für die Außenwelt aufbauen und Flügel entwickeln, was es ihnen ermöglicht, eine neue Kolonie in einiger Entfernung von der ursprünglichen zu gründen. Normalerweise liegt diese Entfernung bei nicht mehr als 100 m. In Europa, schwärmen sie ein oder zwei Mal pro Jahr aus, in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren (Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Sonneneinstrahlung, Koloniengröße, Nährstoffen Verfügbarkeit, etc.). Von den fast 500 Arten Trockenholztermiten weltweit (einige Autoren unterscheiden zwischen "Trockenholztermiten "drywood termite" und "Feuchtholztermiten - dampwood termite" ) sind "noch" nur zwei von besonderer Bedeutung in Europa:
Kalotermes flavicollis (Fabricious) | insbesondere Mittelmeerraum (Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Griechenland...). Atlantikküste der Iberischen Halbinsel. |
Cryptotermes brevis (Walker) | insbesondere Kanarische Inseln, Ceuta, Melilla, einige Gegenden in Valencia, Katalonien, Murcia, etc. |
Quelle: Distrubution Maps of Pest |
In der Forst- oder Landwirtschaft sind Weinanbaugebiete, die auch den anspruchsvollsten Gaumen bekannt sind, betroffen. Auf der Iberischen Halbinsel sind sie praktisch überall vertreten, von den Weinanbaugebieten in Andalusien (Ribera del Guadiana, Jumilla, Montilla-Moriles, Malaga, Huelva und Jerez) über die Weinberge in Zentralspanien (Castilla la Mancha, Valdepeñas. etc.), bis zu den Anbauflächen in Galicien (Ribeiro, Ribeira Sacra, etc.) und auch in Navarra (Rioja). Es wirkt sich auch auf den Weinanbau in Portugal aus (Algarve, Alentejo etc.) und auch in Italien (Apulia, Campania, Basilicata, Calabria etc.). Der Termitenangriff verursacht eine vorzeitige Alterung der Pflanzen. Gleichzeitig dienen ihre Gänge als Zugang zu Wasser, was die Einnistung verschiedener Arten von Bakterien und Pilzen nach sich zieht, die die Verrottung des Holzes beschleunigen. Diese Insekten verursachen zu unterschiedlichen Graden auch Verfall anderer Gehölzer, unter anderem Lagerströmien oder Kräuselmyrten (Lagerstroemia indica L.), Oleander oder Rosenlorbeer (Nerium oleander L.), Mandelbaum (Prunus dulcis (Mill.) D.A.Webb), Feldulme (Ulmus minor Mill.), Pinie (Pinus pinea L.), Platanus-Arten (Platanus spp.), Echte Feige (Ficus carica L.), Olivenbaum (Olea europaea L.), oder in der Europäische Zürgelbaum (Celtis australis L.), Schwarz- Pappel (Populus nigra L.), Quitte (Cydonia oblonga Mill.) (López, 2003).
In innerstädtischen Gebieten sind hauptsächlich Bäume in großstädtischen öffentlichen oder privaten Gärten, mit mediterranem Einfluss betroffen. Man hat auch Fälle vorgefunden, bei denen Strukturelemente entlang von Terrassen, Fenster- und Türrahmen und Stützbalken, die einen hohen Feuchtigkeitsgehalt haben, befallen waren. In anderen Fällen sind sie sehr komfortabel in unsere Häuser übergesiedelt
(http://www.holzfragen.de/seiten/trockenholztermiten_praxis.html).
Diese Insektenplage in ihrem natürlichen Lebensraum Wald zu kontrollieren, ist sehr schwierig, da die Entwicklung innerhalb ihrer Nester in dem betroffenen Holz abläuft. Die Maßnahmen sollten auf die Verbeugung neuen Befalls fokussiert werden, wie z.B. den schrittweisen Austausch der betroffenen Pflanzen oder den Einsatz von Abdichtungspaste mit Insektiziden (Pérez, 1982), um bestehende Schäden zu schützen, da diese in 95% der Fälle die Hauptroute für die Einnistung von Brutpaaren sind, auch der gefürchteten Esca (Weinbau). Es wird auch versucht, die geflügelten Individuen durch chemische Methoden oder Massenfang während der Stoßzeiten beim Schwärmen zu kontrollieren.
Biologie | Termitenart | Kolonie Größe |
Nest Lage |
Kot- Pellets |
Lehm- kanäle |
Abbau Typologie |
Kalotermes spp. | klein, < 1.000 |
Im zerstörten Holz | ja | nein | stark abgerundet, nicht der Faser des Holzes folgend | |
Reticulitermes spp. | tausende | im Boden | nein | ja | blättchenartige Gänge (frißt Frühholz, Spätholz bleibt) |
Identifizierung (Flügel) |
Termitenart | Flügelhaar | Körperfarbe | Flügelvene | Größe | Pronotum |
Kalotermes spp. | leicht | dunkelbraun | 3, ver-schlungen | ca. 11- 12 mm | gelb, rechteckig größer als Kopf | |
Reticulitermes spp. | nein | schwarz | 2, parallel | ca. 9-10 mm | schwarz, trapez- förmig kleiner als Kopf |
Identifizierung (Soldaten) |
Termitenart | Arolium | Protuberanz in Mandibeln | Marginale Zähne | Clypeus |
Kalotermes spp. | ja | ja | ja | rechteckig, mit langen Haaren | |
Reticulitermes spp. | nein | nein | nein | dreieckig, mit kurzen Haaren |
Kontrolle | Termitenart | Solid Termitizide | Ausräuchern | Köder | In situ Maßnahme |
Kalotermes spp. | nein | ja | nein | ja | |
Reticulitermes spp. | ja | nein | ja | nein (außer wenn die Nestlage auf dem Boden lokalisiert ist) |
Quelle: Oscar G. Prieto |
In der folgenden Zusammenfassung werden einige Unterscheidungsmerkmale zwischen der Trockenholztermitenart Kalotermes flavicollis (Fabricius) und den Erdtermiten der Reticulitermes lucifugus (Rossi) aufgeführt.
Die untersuchten Proben, die für diese Untersuchung benutzen wuren, stammen aus Südfrankreich, genauer aus der Gegend um Toulon. Sie wurden im September 2010 entnommen. Eine gute Zeit, um geflügelte Exemplare finden. Die Proben wurden in einem toten Baum in einem privaten Garten entnommen. In der gleichen Probe waren auch Erdtermiten zu finden, was ideal ist, um beide zu vergleichen. Ein sterbender Baum ist letztlich nur ein längeres Stück Holz, das in den Boden eingelassenen ist. Ein kleines Stück von diesem Baum wurde auch untersucht.
(Vergrößern der Bilder durch Anklicken)
Die Position ihres Postclypeus unterscheidet sich von den geflügelten unterirdischen Termiten. Der Ocellus (roter Pfeil) ist praktisch rund und liegt direkt neben dem Auge. Foto: Oscar G. Prieto. |
Baumholzstücke mit den typishen Gängen von Trockenholztermiten. Foto: Oscar G. Prieto. |
Exkremente von Kalotermes spp., ovale Form mit geriffelten Furchen. Foto: Oscar G. Prieto |
Hier ein schönes Bild, aufgenommen mit der Technik der Elektronenmikroskopie: Reticulitermes spp. Quelle; Internet-Tagebuch „WordPress.com“, Theme_ChaoticSoul, by Bryan Veloso. |
Literaturangabe:
- Harris, W.V., 1970. Termites of the Paleartic Region. Vol. 2. New YorK, NY: Academic Press. New York.
- Ferrero, F., 1973. Les dégâts des Termites dans le crude Banyuls. Phytoma, 25 (251).
- SpringhettI, A., 1957. Su alcune infestazioni di Termitinei vigneti di manduria (Puglia). Boll. Inst. Pat. del Libro "Alfonso Gallo”.
- Prota, R., 1987. Aspetti entomologici della viticultura sarda e prospettive di difesa in chiave ecológica. Atti. Ace. It. Vite e Vino, XXXVIII.
- Lara, M., Cordero, J., 1993. Estudio del ciclo biológico de la termita (Kalotermes flavicollis, Fabr.), y daños ocasionados en la madera de la vid. Phytoma España, 49.
- López, M.A., Ocete, R., Lara, M. y González-A, J.L. 2003. Problemática de las termitas en los viñedos meridionales de España. Ministerio de Agricultura, Pesca y Alimentación. Secretaría General Técnica. Madrid.
- López, M.A., Ocete, R., Lara, M., Serrano, M.J. 1998. Caracterización del vuelo de los imagos sexuados de Kalotermes flavicollis Fabr. En el Marco de _Jerez. Bol. San. Veg.,24.
- Grassi, B., Sandias, A., 1897: The constitution and development of the society of termites: Observations on their habitats; with appendices on the parasitic protozoa of Termitidae, and of the Embiidae. Q. J. Microsc. ScL, 39.
- Miller, E.M. 1969. Caste differentiation in the lower termites. Vol. I. New YorK, NY: Academic Press.